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Landeshauptstadt: Neue Initiative gegen Flugrouten

Mehr als 400 Unterschriften im Bereich Waldstadt I und II gesammelt / Stadt weist „ruhige Gebiete“ aus

Stand:

In Potsdam gibt es eine weitere Bürgerinitiative gegen möglichen Fluglärm wegen des Großflughafens BBI. Gegründet hat sich die Gruppe im Stadtbereich Waldstadt I und II. Initiatorin Siegrid Sieglitz hat dort zusammen mit den Anwohnern Peter Bräuer und Daniel Baksche mehr als 400 Unterschriften gegen mögliche Pläne gesammelt, Flugzeuge auf dem Weg vom und zum Flughafen BBI über Potsdam fliegen zu lassen. „In einer Woche planen wir nun eine große Handzettel-Aktion“, sagte Sieglitz den PNN. Es gehe darum, dass Flugzeuge dicht besiedeltes Gebiet weiträumig umfliegen müssten; mindestens müsse es ein Nachtflugverbot zwischen 22 und 6 Uhr geben. Mit anderen Flugrouten-Gegner bestehe bereits Kontakt, so Sieglitz – und für die anstehende Aktion sei sie sogar vom Waldstadt-Center unterstützt worden. „Wenn wir uns nicht wehren, könnte das am Ende als Zustimmung gedeutet werden“, sagte Sieglitz zu ihrem Engagement. Wer helfen wolle, könne sich per E-Mail an potsdam.gegen.fluglaerm@googlemail.com wenden.

Unterdessen hat die Stadtverwaltung versucht, Irritationen zu klären, die um die Frage entstanden sind, ob Potsdam schon so genannte „ruhige Gebiete“ festgelegt hat, die womöglich die Entscheidung über die endgültigen BBI-Flugrouten beeinflussen könnten. Mit diesen Festlegungen kann eine Gemeinde bestimmte Areale im Rahmen einer gesetzlich vorgeschriebenen Lärmplanung vor einer Zunahme des allgemeinen Geräuschpegels zu schützen versuchen. In einer Antwort auf eine kleine Anfrage des CDU-Landtagsabgeordneten Steeven Bretz hatte die Landesregierung nun erklärt, Potsdam habe „bislang nicht über die Festsetzung konkreter ruhiger Gebiete berichtet“. Stadtsprecherin Rita Haack sagte dazu, im Lärmaktionsplan von 2008 seien als „potenziell“ ruhige Gebiete bereits „Wohngebiete, Gemeinbedarfsareale sowie Grün-, Wald- und Wasserflächen mit einem Schallpegel unter 49 Dezibel nachts und 59 Dezibel tags erfasst“. Mit der zweiten Stufe der Lärmaktionsplanung, die Mitte 2011 vorgestellt werden soll, würden weitere Festlegungen zu „ruhigen Gebieten“ getroffen. Jedoch könne ein ausgewiesenes „ruhiges Gebiet“ nicht grundsätzlich eine Lärmzunahme verhindern – aber den „Ermessensspielraum“, etwa bei der Festlegung von Flugrouten, „eingrenzen“.HK

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