zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Neue Kita in Babelsberg

Awo will ab dem Sommer Villa Hirsch sanieren

Stand:

Babelsberg - 140 Betreuungsplätze für Kita- und Hort-Kinder sollen auf dem Gelände der Villa Hirsch entstehen. Das in der Grenzstraße gelegene Areal soll dafür ab dem Sommer saniert werden, kündigte Angela Basekow, Geschäftsführerin der Arbeiterwohlfahrt (Awo) an. Bis zum April soll der Bauantrag gestellt werden. Die Sanierungskosten betragen laut Basekow rund 2,5 Millionen Euro. Neben einer Kita-Betreuung soll dort künftig auch ein Teil des Horts der Bruno-H.-Bürgel- Grundschule untergebracht werden. Die Nachmittagsbetreuung der Grundschüler ist derzeit auf fünf Standorte in Babelsberg verteilt, unter anderem im Kulturhaus und am Weberplatz.

Damit werde ein zusätzlicher Betreuungsstandort geschaffen, alte Standorte werden dafür nicht geschlossen, sagte Basekow vor dem Hintergrund fehlender Kinderbetreuungsplätze. Wie die Plätze im einzelnen auf den Kita- und auf den Hortbereich aufgeteilt werden, soll nach Bedarf entschieden werden, so Basekow. Die anfangs bis zu 170 angekündigten Betreuungsplätze konnten nicht gehalten werden. „Mehr als 140 Kinder lassen die räumlichen Gegebenheiten nicht zu“, so Basekow. Das Stadtplanungsamt hatte im Vorfeld Aufstockung und Anbauten abgelehnt.

Wenn der Bauantrag problemlos akzeptiert wird, könne ab dem Sommer saniert werden, kündigte die verantwortliche Architektin, Doreen Molzahn, an. Die beiden Gebäude sind laut Molzahn in „sehr desolatem Zustand“. „Es gibt Brand und Wasserschäden. Die Holzbalkendecken sind größtenteils nicht sanierbar.“ Im Sinne eines besseren Brandschutzes plädiert Molzahn für eine Betondecke. Die Hülle der Gebäude wird nach altem Vorbild wiederhergerichtet, aufgesetzt werden dazu die historisch verbürgten Türme. Außerdem werde ein Balkon angebaut, der ursprünglich ebenfalls vorhanden gewesen sein soll, so Molzahn, die dafür eine historische Zeichnung zu Rate zog. „Hilfreich wären noch Fotos vom Haus, bislang hat weder das Stadtkontor noch das Stadtarchiv ein Bild des Hauses gefunden.“ Wie schon beim Kita-Neubau der Awo in Eiche, soll auch die Villa Hirsch mit erneuerbarer Energie versorgt werden. Solaranlagen auf dem Dach sollen die Warmwasseraufbereitung speisen. Geprüft werden soll auch eine regenerative Heiz-Methode, so Molzahn.

Trotz der großen Schäden am Haus eigne sich die Villa und das Fabrikgebäude grundsätzlich als Kindereinrichtung. „Den Brandschutz- und Sicherheitsbestimmungen wird durch genügend Treppenhäuser Genüge getan.“ Außerdem müssten nur wenige Wände versetzt oder neu eingezogen werden, „es gibt eine gute Mischung aus großen Räumen für Gruppenarbeit und kleinen Zimmern für Rückzugsmöglichkeiten“, so Molzahn. Insgesamt 500 Quadratmeter Gruppenraumfläche stehen zur Verfügung. Das Außenareal umfasst – nach Abriss eines Hofgebäudes – fast 1500 Quadratmeter und soll ebenfalls gestaltet werden.

Die Freien Kammerspiele Babelsberg, die bislang im Fabrikgebäude ihre Stücke aufführen, müssen laut Awo spätestens zum Beginn der Sanierungsarbeiten im Sommer ausziehen. Kay Grimmer

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })