Landeshauptstadt: Neue Kritik an Fenstern für Landtag
Redlich und Mitteschön fordern Korrektur
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Innenstadt - Die Kritik an den von der Baufirma BAM ausgewählten Fenstern für das Landtagsschloss wächst. Bereits im Juli hatte sich der Potsdamer Architekt Bernd Redlich mit einem Schreiben an das Finanzministerium des Landes Brandenburg gewandt, in dem er das im Sommer eingebaute Musterfenster in der Musterfassade aufs Korn nimmt.
Der Fenstertyp sei völlig untypisch für Potsdam, resümiert Redlich, die Profile der Rahmen seien „reine Phantasieprodukte“ und hätten „nichts mit historischen Potsdamer Fenstern zu tun“. Auch die Fenstersprossen seien viel zu breit, kritisierte der Architekt, der sein Schreiben mit der Bitte schließt, „im Sinne des gemeinsamen Ziels“, einer „weitgehend originalgetreuen Fassade des ehemaligen Potsdamer Stadtschlosses“, die Fensterdetails entsprechend zu „korrigieren“.
Wie berichtet hatte am Dienstag der renommierte Berliner Fensterbauer Hans Timm ebenfalls harsche Kritik an den Fenstern für den Landtag geübt. Diese seien „08/15“ und hätten mit dem historischen Original nichts zu tun. Der BAM hatte Timm vorgeworfen, aus Kostengründen einen Billiganbieter ausgewählt zu haben, der die Veränderungen an den Fenstern vorgenommen habe, um seinerseits Kosten zu sparen. Die BAM wies die Vorwürfe zurück.
Barbara Kuster, Sprecherin der Bürgerinitiative Mitteschön, forderte die Landtagsabgeordneten auf, Rechenschaft einzufordern. Finanzministerium und BAM, so Kuster, gingen beim Landtagsschloss „augenscheinlich sehr lax mit gesetzlich festgelegter größtmöglicher Annäherung“ an die historische Fassade um. pee
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