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Landeshauptstadt: Neue Pfeifen für neuen Kanzler

Nikolaikirche: Orgelaufbau begonnen/ Vorbereitungen für ARD-Sendung laufen

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Nikolaikirche: Orgelaufbau begonnen/ Vorbereitungen für ARD-Sendung laufen Von Juliane Wedemeyer Innenstadt - Die neue Orgel ist da. Gestern kurz nach 9.30 Uhr traf der Lkw mit Anhänger aus Georgsmarienhütte auf der Baustelle vor der Nikolaikirche ein. Zwischenfälle: Keine. „Als ich um 4 Uhr losgefahren bin, waren die Straßen frei“, so Joachim Kreienbrink, der Orgelbauer. Nun müssen er und sein Bruder Ansgar Kreienbrink das Instrument nur noch aufbauen. Dann kann der 3. Oktober kommen. Bis dahin hat Anja Kriebel, die für die Öffentlichkeitsarbeit der Nikolaikirche zuständig ist, jede Menge zu tun. Immerhin überträgt die ARD den großen Zentralgottesdienst zur Einheitsfeier live im Fernsehen. Kriebel muss alles koordinieren. Und das sei nicht nur „sehr spannend“, sondern auch „ein großer Aufwand“. Kein Wunder, die Kirche wird an dem Feiertag besonders gut besucht sein: „Es sind mehr Gäste geladen, als überhaupt in die Kirche passen “, sagt die Koordinatorin: „Einige werden aber wahrscheinlich noch absagen.“ Aber die 950 Plätze plus einige zusätzlich aufgestellte Bänke werden auf jeden Fall besetzt sein, glaubt Kriebel. Als Ehrengäste werden Bundespräsident Horst Köhler und Bundeskanzler Gerhard Schröder im Publikum sitzen. Und natürlich, das findet Kriebel „lustig“, Schröders eventuelle Nachfolgerin Angela Merkel: „Das wird bestimmt komisch!“ Wegen des hohen Besuchs hat die Organisatorin zurzeit ständig mit den zuständigen Sicherheitsdiensten zu tun. Sie muss klären, ob der Wunsch der Protokollabteilung die Ersten des Staats auch in der ersten Reihe sitzen zu lassen, sicherheitstechnisch überhaupt möglich ist. Potsdamer sollten ursprünglich überhaupt nicht am ökumenischen Feier-Gottesdienst mit Bischof Wolfgang Huber und Georg Kardinal Sterzinsky teilnehmen – so die erste Planung der Protokollabteilung der brandenburgischen Staatskanzlei, die für die Gästeliste zuständig ist. „Ich habe hart dafür gekämpft, dass wenigstens einige Gemeindemitglieder kommen dürfen“, sagt die Nikolaikirchen-Sprecherin.Sie selbst wird auf jeden Fall dabei sein: „Ich bin dann ja auf Arbeit.“ Auch der Potsdamer Björn O. Wiede sitzt am 3. Oktober in der Nikolaikirche. Allerdings nicht im Publikum. Er wird auf der neuen Orgel spielen. Als diese gestern vom Lkw geladen wurde, war der Nikolaikirchenkantor allerdings nicht dabei. Wiede ist zur Zeit mit seinen Kindern im Urlaub. Dafür haben 25 Gemeindemitglieder den Orgelbauern Joachim und Ansgar Kreienbrink und ihren fünf Mitarbeiter geholfen, das Instrument in Einzelteilen in die Kirche zu tragen. Die neuen Pfeifen durften sie dabei nur mit weißen Handschuhen anfassen. „Der Schweiß brennt sich sonst ganz schnell ins Metall“, erklärt Joachim Kreienbrink. Seine Orgelbau-Werkstatt hatte das Instrument, das aus einer abgerissenen Kirche in Altessen stammt, für die Nikolaikirche umgebaut. Während ihre Mitarbeiter das Instrument bereits aufzustellen beginnen, bringen die Kreienbrinks die kleine Ersatzorgel, die seit 25 Jahren in der Kirche steht, heute an ihren neuen Standort in Nauen. Die neue Orgel in der Nikolaikirche soll am 4. September eingeweiht werden. Umbau und Transport kosten 130 000 Euro. Für die noch fehlenden 28 000 Euro sammelt die Kirche weiterhin Spenden.

Juliane Wedemeyer

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