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Von Michael Meyer: Neue Potsdamer Doppelzweier

Trainer Steffen Becker setzt auf Stephanie Schiller/Juliane Domscheit und Hans Gruhne/Tim Bartels

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Am Potsdamer Seekrug wird derzeit an einem neuen vereinseigenen Doppelzweier der Frauen gebastelt, der national und international um Meriten rudern will. Stephanie Schiller und Juliane Domscheit von der Potsdamer Ruder-Gesellschaft sitzen seit vergangener Woche in einem Boot und hoffen, zusammen wieder sportlich erfolgreichere Zeiten als das Jahr 2010 zu erleben. „Unser erstes Training verlief ganz gut“, erklärte Schiller nach den ersten gemeinsamen Runden auf dem Templiner See, was Domscheit bestätigte: „Die erste Fahrt war ganz ordentlich.“

Stephanie Schiller, die bei den Weltmeisterschaften Anfang November 2010 in Neuseeland mit Annekatrin Thiele aus Leipzig nur Doppelzweier-Sechste geworden war, wechselte im Winter von ihrem bisherigen Coach Bernd Landvoigt in die bis dahin nur aus Männern bestehende Trainingsgruppe Steffen Beckers. „Das gemeinsame Training mit den Männern, die ja schneller rudern, ist schon gewöhnungsbedürftig, macht aber auch viel Spaß“, so die 24-Jährige, die sich dennoch freut, dass seit vergangener Woche mit Domscheit eine weitere Frau im Team ist. „Ich bin froh, dass Jule sich so entschieden hat“, sagt Schiller.

Steffen Becker glaubt an eine Chance für einen Doppelzweier Schiller/Domscheit. „Das sind zwei große Frauen, die viel drauf haben, diese neue Aufgabe annehmen und sich nun rudertechnisch angleichen müssen“, erklärt der Coach. „Dafür ist es gut, wenn beide ständig von einem Trainer mit seinen konkreten Vorstellungen betreut werden.“ Normalerweise bilden Ruderer verschiedener, mitunter weit voneinander beheimateter Vereine die Mannschaftsboote des Deutschen Ruder-Verbandes. „Durch diese räumliche Entfernung ist es schwierig, gemeinsam zu trainieren“, weiß Juliane Domscheit, die 2010 nicht mit zur WM durfte und statt dessen U23-Weltmeisterin mit dem Doppelvierer wurde. „Sind beide Sportler auf einem Hof, kann man ständig zusammen trainieren.“ Diesen Weg wollen die Potsdamer jetzt gehen. „Wir haben mit Cheftrainer Hartmut Buschbacher abgestimmt, dass wir diese Möglichkeit testen“, so Becker. Voraussetzung sei natürlich, dass sich beide mit entsprechenden Leistungen dafür qualifizieren. „Erst einmal muss die Einer-Leistung stimmen“, meint auch Stephanie Schiller.

Im Training fuhren Schiller/Domscheit auch schon den Doppelvierer gemeinsam mit ihren Vereinskameraden Hans Gruhne und Tim Bartels, der im Winter vom RC Magdeburg an den Seekrug wechselte (PNN berichteten). Gruhne und Bartels sind ebenfalls eine denkbare Doppelzweier-Kombination der PRG, die 2005 schon gemeinsam Junioren-Weltmeister wurde. „Hans könnte aber auch mit Falko Nolte, der jetzt seine Ausbildung bei der Bundespolizei in Cottbus beendet, einen schlagkräftigen Zweier bilden“, so Becker. Während Gruhne und Nolte auf jeden Fall im Skullbereich bleiben sollen, ist für Bartels sowie Felix Bach und Clemens Wenzel aus der Trainingsgruppe auch ein Wechsel in den Riemenbereich möglich, „denn wir haben auch einen starken Zweier ohne im Blick“, erklärt Steffen Becker.

Ab nächster Woche üben Stephanie Schiller und Juliane Domscheit zunächst wieder getrennt in Verbands-Trainingslagern; Schiller im spanischen Amposta, Domscheit im südfranzösischen Temple- sur-Lot. Heute Abend aber werden beide im heimischen Seekrug auf dem WM-Empfang der Potsdamer RG geehrt. Außerdem werden Schiller und Gruhne ins „Team London – Land Brandenburg“ berufen. Beide haben Olympia 2012 fest im Blick – vielleicht in Potsdamer Doppelzweiern 

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