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Landeshauptstadt: Neue Potsdamer Synagoge bekommt zehnköpfigen Stiftungsrat

Im Streit über den Neubau einer Potsdamer Synagoge gibt es kleine Fortschritte.

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Potsdam - Die jüdischen Gemeinden und Vertreter des Landes einigten sich am Dienstag auf die Zusammensetzung des Stiftungsrates der künftigen Synagoge, wie Brandenburgs Kulturstaatssekretär Martin Gorholt (SPD) mitteilte. Das Land hatte das Bauprojekt im Juni 2011 ausgesetzt, weil sich die beiden jüdischen Gemeinden nicht über Gestaltung und Nutzung der neuen Synagoge einigen konnten.
Nun sollen die Synagogengemeinde und die Jüdische Gemeinde Potsdam je drei Mitglieder stellen. Jeweils einen Vertreter bekommen der Zentralrat der Juden, der jüdische Landesverband Brandenburg, die Stadt Potsdam und das Land Brandenburg.
Zugleich erarbeiteten die Konfliktparteien ein sogenanntes Kommuniqué, in dem der Stand der Verhandlungen verzeichnet ist. „Wir haben einige Fortschritte gemacht, es gibt aber noch genug Steine, die im Wege liegen“, sagte Gorholt.
Mit einer sogenannten Variante 4 für den Neubau will Gorholt die Konfliktparteien wieder auf eine Linie bringen. Der Entwurf sehe eine „kompakte und finanzierbare“ Ausgestaltung des Gebäudes vor, sagte der Kulturstaatssekretär. Im Erdgeschoss solle die eigentliche Synagoge untergebracht werden - und zwar mit Räumlichkeiten, die „die Erhabenheit“ widerspiegelten. Im ersten und zweiten Stock würden unter anderem Büros untergebracht, während der dritte Stock einen großzügigen Veranstaltungsraum beherbergen solle.
Die äußere Gestaltung der Synagoge sei aber noch unklar, sagte Gorholt. „Wir müssen uns jetzt auf eine Variante verständigen, die auch machbar ist“, bekräftigte der Staatssekretär. Die im Konflikt liegenden jüdischen Gemeinden hätten sich noch nicht konkret zu den neuen Vorschlägen geäußert. Ihre Verständigung sei jedoch zentral, da die Synagoge von beiden akzeptiert und genutzt werden solle, sagte Gorholt. „Die Gemeinden müssen Vertrauen zueinander gewinnen.“ Aus der Zusammenfassung des aktuellen Standes in der Diskussion zeigt sich, wie verfahren die Situation ist. In dem Kommuniqué werden die Gemeinden aufgefordert, zeitnah zu klären, ob überhaupt noch weiter nach einer gemeinsamen Lösung gesucht werden soll. (dapd)

Luise Poschmann

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