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ATLAS: Neue Qualität

Normalerweise erhalten halblegale Jugendclubs in besetzten Häusern eine Schließungsandrohung von der Feuerwehr. Dass nun auch traditionsreiche Grundschulen in Landeshauptstädten wegen Brandschutzmängel geräumt werden müssen, stellt eine völlig neue Qualität dar.

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Normalerweise erhalten halblegale Jugendclubs in besetzten Häusern eine Schließungsandrohung von der Feuerwehr. Dass nun auch traditionsreiche Grundschulen in Landeshauptstädten wegen Brandschutzmängel geräumt werden müssen, stellt eine völlig neue Qualität dar. Als wenn der Fakt an sich nicht schon peinlich genug wäre, agiert die Stadtverwaltung zu allem Überdruss auch noch inadäquat. Da erfährt die Schulleitung erst von Eltern, dass das Schwert des Damokles wieder einmal über der Schule hängt. Dabei wäre eine zügige, klare Informationspolitik seitens der Verwaltungsführung insbesondere bei der Eisenhartschule mehr als ratsam. Schließlich sind dem politischen Potsdam immer noch die Zeiten präsent, als die Schule an der Kurfürstenstraße geschlossen werden sollte. „Wir bleiben Eisenhart“, mit diesem Slogan machten die Eltern ihrem Unmut Luft. Und das sehr energisch und am Ende erfolgreich. Allerdings erschwert diese Vorgeschichte jetzt die an sich vorteilhafte Option, das altehrwürdige Schulgebäude für die Zeit des Umbaus zum Kurfürsten-Campus leerzuziehen und die Rosa-Luxemburg-Schule als Ausweichquartier anzunehmen. „Nachtigall, ick hör dir trapsen“ werden sich die Eltern sagen – und den Versuch einer Schulschließung durch die Hintertür vermuten. Aber da eben das Misstrauen groß ist, wäre ein transparentes Verwaltungshandeln um so nötiger gewesen. Die Chance ist verpasst.

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