Landeshauptstadt: Neue Trams aus Spanien oder Korea? Weiss: Skoda-Werke denken über Angebot für Potsdam nach / 945 000 Euro Schaden an Unfall-Tram
Der Potsdamer Verkehrsbetrieb ViP wartet auf weitere Tram-Probanten aus der ganzen Welt. ViP-Geschäftsführer Martin Weiss sagte gestern, gebe es auch Kontakt nach Spanien und Korea.
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Der Potsdamer Verkehrsbetrieb ViP wartet auf weitere Tram-Probanten aus der ganzen Welt. ViP-Geschäftsführer Martin Weiss sagte gestern, gebe es auch Kontakt nach Spanien und Korea. Er sei sich aber bewusst, dass der Potsdamer Auftrag mit bis zu 20 Niederflur-Straßenbahnen zu klein für solche Entfernungen sein könnte. Dennoch hoffe er vor der Ausschreibung des Auftrages auf weitere Offerten, beispielsweise aus Tschechien. Drei Tram-Hersteller präsentierten bislang ihre Bahnen auf dem Potsdamer Gleisnetz. Keines der Produkte von Alstom, Stadler und Bombardier sei jedoch perfekt auf Potsdam abgestimmt. „Die Produkte sind für Düsseldorf, München und Magdeburg produziert“, so Weiss, dass Potsdamer Netz sei dagegen für die alten Tatra-Bahnen gebaut worden. Auf der Suche nach weiteren Tramherstellern hat das Potsdamer Unternehmen auch bei der Leoliner Fahrzeugbau GmbH in Leipzig angefragt. Die hat in einjähriger Entwicklungszeit ein Fahrzeug für den Leipziger Verkehrsbetrieb auf die Gleise gestellt. Leoliner habe jedoch abgesagt, der Aufwand sei zu groß, hieß es dazu aus Potsdam. Problem sei vor allem der Unterschied der Spurbreite. Leoliner-Geschäftsführer Klaus-Jürgen Stöhrer schloss hingegen gestern auf PNN-Nachfrage nicht aus, sich an einer geplanten Ausschreibung zu beteiligen, „wenn der Auftrag endlich ausgeschrieben werden würde“. Er bestätigte Gespräche mit Potsdam, wollte sich zu den Äußerungen der Potsdamer über eine Absage aber nicht äußern. Als weitere Option auf Bahnen für Potsdam sieht der ViP die Firma Skoda aus Tschechien. „Dort hat man sich angehört was erwartet wird“, sagte Weiss. Nach der Sommerpause soll es eine Entscheidung seitens des Herstellers geben. Das tschechische Unternehmen hat drei Niederflur-Tramtypen im aktuellen Katalog. Alle sind jedoch größer als die von Weiss genannte „magische“ Potsdamer Breite von zwei Metern und dreißig Zentimetern. Alle Bahnen die breiter sind, können nicht mehr das gesamte Netz befahren. Dennoch will der städtische Verkehrsbetrieb diesmal Bahnen kaufen, die bereits in der Praxis existieren. Das schließe Risiken aus und setze auf bewährte Technik. Die zuletzt nach einem Unfall in der Waldstadt stark beschädigte Bahn, die wegen einer falsch gestellten Weiche umkippte, soll nach einer Kostenübernahmebescheinigung der Versicherung nach Düsseldorf zum Wiederaufbau gebracht werden. Die Kosten dafür betragen laut Weiss 945 000 Euro– weniger als der Verkehrswert.
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