MEINE Woche: Neuentdeckung

Kinder. Viele liebe, aber auch laute Kinder haben mich durch die Woche begleitet. Mit ihnen war ich im Buga-Park rutschen, im Wald haben wir Verstecken gespielt und abends dann „Frau Ogórek“ gelesen. Schließlich gab es Pfannkuchen. Die haben die Kinder selbst gebacken. Ich bin Freiwillige in der Potsdamer Bildungsstätte HochDrei e.V. Wir haben Gäste aus ganz Europa. Kinder, Jugendliche und sogar Erwachsene kommen zu uns, um sich zu treffen und voneinander zu lernen. Ich selbst komme auch aus Polen. Viele denken, dass ich von ganz weit her komme. Aber Polen ist eigentlich ganz nah. Nur 80 Kilometer sind es von Berlin bis zur Grenze. Okay, meine Heimatstadt Przemyl liegt allerdings an der ukrainischen Grenze, das ist wirklich weit. Seit ich zum ersten Mal in Deutschland war, komme ich immer gerne wieder. Ich mag so viele Dinge hier. Aber in Currywurst und Haribo werde ich mich nie verlieben. Gesundes Essen ist mir schon wichtig. Dafür genieße ich es, die für mich immer noch neue Stadt Potsdam kennenzulernen. Obwohl ich schon zwei Monate hier bin, gibt es noch viele Ecken, die ich noch nicht entdeckt habe. Dafür habe ich es wenigstens schon geschafft, ein Stück im Hans Otto Theater zu sehen: „Der Fall“ habe ich mir angeschaut – einen Krimi zur Wende 1989. Das Unglaubliche: Danach bekam ich das Angebot für das nächste Stück in einem Casting vorzusprechen. Ich weiß aber nicht, ob ich das mache. Ich habe noch so viele andere Pläne für die nahe Zukunft. Außerdem habe ich ja noch einen Sprachkurs in Berlin, zu dem ich jede Woche gehe – neben meiner Vereinsarbeit mit Kindern, die nun erst einmal wieder zu Hause sind. So kann ich mich etwas ausruhen und erst einmal meine Erkältung heilen.

Die Polin Kamila Gsiorska ist 24 Jahre alt und macht gerade einen Europäischen Freiwilligendienst in Potsdam.