MEINE Woche: Neuer Abschnitt
Vor zwei Wochen noch lag ich mit meiner Freundin am Strand der französischen Atlantikküste und wir rätselten bei strahlender Sonne über unsere Zukunft. Wo werden wir ab September sein?
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Vor zwei Wochen noch lag ich mit meiner Freundin am Strand der französischen Atlantikküste und wir rätselten bei strahlender Sonne über unsere Zukunft. Wo werden wir ab September sein? Was werden wir machen? Studium? Praktikum? Alles stand noch in den Sternen, doch das Abitur war erst mal bestanden, ein neuer Lebensabschnitt sollte beginnen. Ich hatte alles durchgeplant von A bis D und wollte meine Zukunft eigentlich nicht dem Zufall überlassen – doch genau das passierte. Meine Bewerbung für ein FSJ (Freiwilliges Soziales Jahr), was schon Plan D war, wurde abgelehnt. Von da an hoffte ich auf ein kleines Wunder, welches nicht lange auf sich warten ließ. Der Mann, von dem ich die FSJ-Absage bekam, rief mich noch einmal an und erzählte mir von einer noch zu vergebenen FÖJ-Stelle, sprich einem Freiwilligen Ökologischem Jahr. Ich hatte nie ein FÖJ in Betracht gezogen, da ich es immer mit schwerer Arbeit in der Landwirtschaft bei Wind und Wetter verbunden hatte. Doch es gibt auch die Arbeit in Verbänden wie in diesem Fall beim Landesverband Brandenburg des Naturschutzbunds (NABU), ein gemeinnütziger Verein, der sich für den Schutz der Natur engagiert. Nach dem Anruf ging alles ganz schnell – und nun sitze ich seit ein paar Tagen beim NABU im Bereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Zu meiner Aufgabe gehört neben alltäglichen Bürotätigkeiten die Gestaltung von Plakaten zum Projekt der Renaturierung der Unteren Havel: Ich kann richtig kreativ werden. Das nächste Jahr wird also spannend, es gibt viele Termine und mich erwarten viele neue Aufgaben. Besonders interessant werden die fünf Seminarwochen im Jahr mit anderen FÖJlern aus Brandenburg, in denen wir zu einem bestimmten Thema aus Umwelt, Klima und Natur arbeiten. Aber es wird auch nicht einfach: Denn nach der „Nach-Abi-Gammel- Phase“ nun eine 40 Stunden-Woche zu haben und abends meinen Hobbys nachzugehen oder Freunde zu treffen – irgendwann gehe ich dann wohl doch freiwillig früher ins Bett Es läuft also im Leben nicht immer alles nach Plan, doch daraus entwickeln sich oft neue Chancen. Nächstes Jahr werde ich wieder mit meiner Freundin am Strand im Irgendwo liegen – und wir werden auf ein hoffentlich erfolgreiches Jahr zurückblicken mit viel Arbeitspraxis, neuem Wissen und vielleicht sogar einem neuen Berufswunsch?!
Die Potsdamerin Laura Raeke ist 20 Jahre alt und hat gerade ein FÖJ begonnen.
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