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Eigener Name an der Garnisonkirche. Potsdamer Bauprojekte suchen Spender.

© dpa

Potsdam: Neuer Anlauf für Spendenwerbung für Garnisonkirche

Die Garnisonkirchenstiftung und Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) starten einen neuen Anlauf zur Spendenwerbung für den Wiederaufbau der Potsdamer Garnisonkirche. Am Sonnabend wird am historischen Ort im Potsdamer Stadtzentrum eine provisorische Kapelle mit einem Gottesdienst eröffnet.

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Potsdam/Berlin - Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) und die Garnisonkirchenstiftung wollen am Donnerstag einen neuen Anlauf zur Spendenwerbung für den Wiederaufbau der 1968 abgerissenen Potsdamer Barockkirche starten. Unter dem Motto „Hier und Jetzt und Stein auf Stein“ sollen die Aufbaubemühungen bei einem Empfang in Berlin vorgestellt werden, teilte die Staatskanzlei am Mittwoch in Potsdam mit.

Nach Stiftungsangaben werden die Kosten für den Wiederaufbau auf rund 100 Millionen Euro geschätzt, die aus Spenden finanziert werden sollen. Zunächst soll bis zum 500. Reformationsjubiläum 2017 für rund 40 Millionen Euro der Turm der Kirche aufgebaut werden, der Grundstein wurde bereits 2005 gelegt. Bislang sind nach Stiftungsangaben rund drei Millionen Euro Spenden eingegangen, darunter zwei Millionen Euro Zuwendungen des Landes aus ehemaligem DDR-Parteivermögen.

Der Themenabend in der brandenburgischen Landesvertretung soll Auftakt für weitere Veranstaltungen in anderen Ländervertretungen in Berlin sein, mit denen für die Ziele der Stiftung geworben werden soll, hieß es weiter. Die 1732 eingeweihte Garnisonkirche wurde bei einem alliierten Luftangriff auf den Potsdamer Hauptbahnhof im April 1945 zerstört. Die Ruine wurde im Juni 1968 auf Beschluss der DDR-Führung gesprengt.

Nach langjährigen erfolglosen Bemühungen um den Wiederaufbau wurde 2008 die Stiftung Garnisonkirche Potsdam gegründet, die das Vorhaben voranbringen soll. Die neue Kirche soll unter anderem als Veranstaltungsort und als Gedenkstätte für die NS-Widerstandskämpfer vom 20. Juli 1944 genutzt werden, die zum Teil zur Gemeinde der Garnisonkirche gehörten.
Das Bauvorhaben ist umstritten, weil die Kirche im März 1933 beim sogenannten „Tag von Potsdam“ von den Nazis zur Inszenierung der Reichstagseröffnung genutzt wurde, während zahlreiche kommunistische und sozialdemokratische Abgeordnete bereits verhaftet oder auf der Flucht waren.

Am Sonnabend wird am historischen Ort im Potsdamer Stadtzentrum eine provisorische Kapelle eröffnet. Zum Eröffnungsgottesdienst wird auch der ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und Berliner Altbischof Wolfgang Huber erwartet. Schirmherren des geplanten Wiederaufbaus der Garnisonkirche sind neben Huber auch Ministerpräsident Platzeck und Brandenburgs ehemaliger Innenminister Jörg Schönbohm (CDU). epd/PNN.

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