Landeshauptstadt: Neuer Betreiber für Villa Grenzenlos Berlin-Brandenburgische Auslandsgesellschaft
will Haus in Babelsberg übernehmen
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Babelsberg - Die Berlin-Brandenburgische Auslandsgesellschaft e.V. (BBAG) in Potsdam will die Villa Grenzenlos in Babelsberg übernehmen und dort ein Zentrum für interkulturelle Arbeit einrichten. Das bestätigte Hauptgeschäftsführer Kilian Kindelberger gestern den PNN auf Nachfrage. Derzeit laufen die Gespräche mit der Stadtverwaltung. Kindelberger hofft, dass in den kommenden zwei Monaten eine Entscheidung fällt. „Das Problem ist nicht unser Konzept, sondern der bauliche Zustand der Villa“, sagte Kindelberger.
Schon 2004 hatte sich die BBAG zusammen mit dem Brandenburgischen Verein für Weltoffenheit und Menschenwürde um die Villa in der Sauerbruchstraße, die früher als Stadtteilvolkshochschule genutzt wurde, beworben. Den Zuschlag erhielt ein Jahr später der Weltoffenheitsverein, der in der Villa Grenzenlos ein Begegnungs- und Bildungszentrum plante. Doch schon nach kurzer Zeit wurde klar, dass die für die Sanierung eingeplanten 700 000 Euro nicht ausreichen würden. Bei den Aufräumarbeiten in der sanierungsbedürftigen Villa wurde Schimmel und loses Mauerwerk entdeckt. Der Weltoffenheitsverein sprach damals von Kosten von über einer Million Euro. Ende Februar dieses Jahres bat der Weltoffenheitsverein, der seit Monaten auch Probleme mit der Betreibung des „Al Globe“ in der Charlottenstraße zu haben scheint, die Stadtverwaltung um eine Auflösungsvereinbarung, die den Verein seit April von allen Verpflichtungen rund um die Villa Grenzenlos in der Sauerbruchstraße entbindet.
Kritik an der Arbeit des Weltoffenheitsvereins hatte es schon im Vorfeld auch seitens der Stadtverwaltung gegeben. „Der Verein ist mit einem schlüssigen Konzept für die Betreibung der Villa Grenzenlos angetreten, allerdings ist davon bis jetzt kaum ein Punkt umgesetzt wurden“, hatte Kulturbeigeordnete Gabriele Fischer in der Novembersitzung des Kulturausschusses gesagt und eine Stellungnahme vom Vorstand gefordert. Diese Stellungnahme bestand dann in der Bitte um die Auflösungsvereinbarung.
Seit April laufen die Gespräche zwischen der BBAG und der Stadtverwaltung über eine zukünftige Nutzung der Villa, so Kindelberger. Zum aktuellen Stand der Gespräche wollte der Hauptgeschäftsführer sich nicht äußern. „Leicht ist es nicht“, sagte Kindelberger. Die BBAG wurde 1991 als gemeinnützige Bildungseinrichtung und Begegnungsstätte gegründet. Der Verein unterstützt unter anderem Ausländer durch Sprachkurse und Beratungen bei der Integration in Deutschland. Neben Potsdam hat die BBAG auch Zweigstellen in Brandenburg und in Rathenow.
Sollte die BBAG den Zuschlag für die Villa Grenzenlos erhalten, ist ein Zentrum für interkulturelle Arbeit geplant, das sich um die Pflege von internationalen Kontakten kümmert. So kann sich Kindelberger Austauschprogramme mit Potsdams Partnerstädten vorstellen. Doch angesichts der aktuellen Verhandlungen mit der Stadtverwaltung wollte sich Kindelberger auch zu weiteren Details der Planungen und mögliche Finanzierungsmodelle nicht äußern. Am Donnerstag steht die Villa Grenzenlos auf der Tagesordnung des Kulturausschusses. D.B.
Dirk Becker
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