EINKAUFEN: Neuer Biomarkt in der Innenstadt
Die neue Karstadt-Chefin sieht trotz der Kündigungsplänen beim Konzern Arbeitsplätze vor Ort nicht gefährdet
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Innenstadt - Die Innenstadt bekommt einen Bio-Supermarkt: Im Karstadt-Karree wird nach dem Umzug der Drogeriemarktkette dm eine Filiale der Berliner Biomarktkette „Bio Company“ eröffnen. Das sagte Beate Stadler, neue Geschäftsführerin des Karstadt-Kaufhauses in der Brandenburger Straße, am Freitag beim Unternehmensbesuch von Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD). „Wir hoffen auf eine Eröffnung vor Weihnachten“, so die Kaufhauschefin. Wie berichtet hatte Stadler im Juli die Nachfolge des in die Rente verabschiedeten langjährigen Geschäftsführers Harald Kirchfeld angetreten.
Seitdem gab es bereits erste sichtbare Veränderungen in dem Kaufhaus mit knapp 10 000 Quadratmetern Verkaufsfläche: So ist die Spielwarenabteilung vom zweiten ins dritte Obergeschoss umgezogen, das Einrichtungssortiment wurde erweitert. Geplant sei eine neue Abteilung für Matratzen und Lattenroste. Schrittweise soll das 2005 eröffnete Haus zudem ein moderneres Innendesign bekommen, wie Beate Stadler erklärte. Die Bekleidungsabteilungen sollen perspektivisch stärker in sogenannten Shops nach Marken sortiert werden.
Am Preisgefüge werde sich nichts ändern, verspricht Stadler. Als „Platzhirsch in der Innenstadt“ könne das Kaufhaus nicht „so schick werden, dass wir die Stammkunden verprellen“. Gut 50 Prozent der Umsätze mache das Kaufhaus mit Kleidung. Den größten Umsatz pro Quadratmeter Verkaufsfläche gebe es in der Strumpfabteilung.
Vor dem Hintergrund der angekündigten deutschlandweiten Stellenstreichungen bei Karstadt – die Kette will 2 000 Mitarbeiter entlassen – zeigt Beate Stadler sich zuversichtlich über die Sicherheit der gut 90 Arbeitsplätze vor Ort: „Wir haben einen guten Job gemacht, den Umsatz stabilisiert und gesteigert.“
Ein Mieter für das bislang leer stehende vierte Obergeschoss sei immer noch nicht in Sicht, so Stadler. Das Problem: Das Stockwerk ist nicht über Rolltreppen, sondern nur mit Fahrstuhl oder über Treppen erreichbar. Der Umzug des dm-Drogeriemarktes in die Fläche des früheren Buchladens Melcher sei indes noch im Oktober geplant.
Sorgen vor der Konkurrenz durch Einkaufscenter, auch in Berlin, macht sich Stadler, die mittlerweile in Potsdam wohnt, nicht: „Wenn die Innenstadt weiter so attraktiv bleibt, ist das keine Konkurrenz, sondern Wettbewerb.“ Auch das geplante neue C&A-Kaufhaus im Luisenforum begrüßt sie als Bereicherung. jaha
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