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Landeshauptstadt: Neuer Jugendklub unter Palmen? Biosphäre soll als Standort geprüft werden

Bornstedter Feld - Kann in der Biosphäre ein provisorischer Jugendklub geschaffen werden? Dies zu prüfen forderte am Donnerstag der Jugendhilfeausschuss den Entwicklungsträger Bornstedter Feld auf, der zur städtischen Pro Potsdam gehört.

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Bornstedter Feld - Kann in der Biosphäre ein provisorischer Jugendklub geschaffen werden? Dies zu prüfen forderte am Donnerstag der Jugendhilfeausschuss den Entwicklungsträger Bornstedter Feld auf, der zur städtischen Pro Potsdam gehört. Unter Berücksichtigung des laufenden Vergabeverfahrens für die Biosphäre und der eingestellten Fördermittel solle geprüft werden, ob „möglicherweise untergenutzte Bereiche der Biosphäre kurzfristig übergangsweise als Jugendklub genutzt werden können“, so der Beschlusstext im Wortlaut. Das Ergebnis soll dem Jugendhilfeausschuss im März 2013 präsentiert werden.

Hintergrund der Prüfung ist, dass seit Jahren über die Neuschaffung zweier Jugendeinrichtungen oder -klubs im Bornstedter Feld mit insgesamt 150 Plätzen diskutiert wird. Diese Zahl ergibt sich aus den Versorgungskennziffern der Landeshauptstadt: Für Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen gibt es eine Vorgabe von 128 Plätzen je 10 000 Einwohner. Da bis zum Jahr 2020 – zum Abschluss der Entwicklungsmaßnahme im Bornstedter Feld – mit 11 400 Einwohnern im Wohngebiet gerechnet wird, ergibt sich ein Bedarf von circa 150 Plätzen. Für den Bau der Jugendeinrichtungen gibt es kein konkretes Datum, laut Pro-Potsdam-Sprecherin Jessica Beulshausen werden sie wahrscheinlich bis 2015 errichtet.

Vor allem der Jugendklub „Ribbeckeck“ in der David Gilly-Straße benötigt dringend neue Räumlichkeiten, denn das derzeitige Gebäude ist stark sanierungsbedürftig. „Hier besteht ein Riesenhandlungsbedarf“, sagte die Sozialbeigeordnete Elona Müller-Preinesberger (parteilos) im Jugendhilfeausschuss. Dafür soll der Entwicklungsträger bis Sommer 2014 einen neuen Jugendklub in einem anderen Gebäude in der David-Gilly-Straße errichten. Ursprünglich war beabsichtigt, das Ribbeckeck 2013 zu sanieren, doch die Mittel dafür sind für die geplante Sanierung des alternativen Jugendzentrums „Archiv“ gebunden. Im Jugendhilfeausschuss herrschte Konsens darüber, dass das „Ribbeckeck“ schnellstmöglich eine Übergangslösung brauche, wobei auch Bereiche innerhalb der Biosphäre als Möglichkeit diskutiert wurden. Dass in die aktuellen Räumlichkeiten des Jugendklubs investiert wird, scheint unwahrscheinlich zu sein: „Wir haben null Euro Investivhaushalt“, so Müller-Preinesberger.

Auch die Zukunft einer anderen Jugendeinrichtung im Bornstedter Feld war Thema des Jugendhilfeausschusses: Das Zirkuszelt „Montelino“ an der Georg-Hermann-Allee, in dem zirkuspädagogische Veranstaltungen angeboten werden. Für einen angemessenen Betrieb der Einrichtung seien Mittel in Höhe von 90 000 Euro nötig, so Ute Warbein, Sprecherin von „Montelino“. Die Pro Potsdam hatte jedoch signalisiert, dass eine solche Förderung sowie der Platzbedarf des Zeltes problematisch seien. Außerdem gebe es eventuell Schwierigkeiten mit dem Lärmschutz in dem künftigen Wohngebiet. Laut Pro Potsdam-Geschäftsführer Horst Müller-Zinsius könne „Montelino“ vermutlich bis 2017 am jetzigen Standort bleiben. Er sagte jedoch auch: „Der Entwicklungsträger kann aus seinem Treuhandvermögen kein Provisorium finanzieren - in Beton können wir investieren, in ein Zelt nicht.“ Erik Wenk

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