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Vermittlungsversuche an der Ruinenbergkaserne: Neuer Spielplatz statt Konflikt

Bornstedter Feld - Im verfahrenen Streit um einen von dem Wohnungsunternehmen Semmelhaack umzäunten Spielplatz im Neubauviertel Ruinenbergkaserne gibt es Bewegung. Wie Stadtsprecher Stefan Schulz mitteilte, nehme man die Situation zum Anlass, im kommenden Jahr das städtische Spielplatzangebot im unmittelbaren Umfeld zu verbessern und auszubauen.

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Bornstedter Feld - Im verfahrenen Streit um einen von dem Wohnungsunternehmen Semmelhaack umzäunten Spielplatz im Neubauviertel Ruinenbergkaserne gibt es Bewegung. Wie Stadtsprecher Stefan Schulz mitteilte, nehme man die Situation zum Anlass, im kommenden Jahr das städtische Spielplatzangebot im unmittelbaren Umfeld zu verbessern und auszubauen. Die Möglichkeit hierzu bestünde laut Schulz auf einer städtischen Fläche an der Ecke Pappelallee/Ruinenbergstraße, die sich nur 150 Meter entfernt von dem Semmelhaack-Platz befinde. „Dieses Areal könnte das Grünflächenamt überarbeiten, aufwerten und somit das hier vorhandene Spielangebot deutlich ausweiten.“

Wie berichtet hatte der Streit zuletzt auch die Stadtpolitik alarmiert. Denn auf dem weitgehend verwaisten Platz dürfen nach Beschwerden von Nachbarn nur noch wenige Kinder aus den angrenzenden Semmelhaack-Häusern spielen – andere Kinder aus dem Viertel müssen dagegen draußen bleiben. Andere Eltern aus dem Viertel reagierten empört, gegenseitige Beschimpfungen waren die Folge.

Nun versuchen Anwohner um Frank Lenz, Mitglied der Bürgervertretung für das Bornstedter Feld, Vermittler zu finden – und sind unter anderem auf SPD-Fraktionsvize Pete Heuer gestoßen. Dieser hat bereits erste Pläne und möchte eine Art runden Tisch mit Vertretern von Semmelhaack, der Stadtverwaltung, dem kommunalen Entwicklungsträger Bornstedter Feld und Anwohnern einberufen, wie er den PNN sagte. Auch Heuer bezieht sich auf die von der Stadt favorisierte Fläche und meint, diese könnte zusammen mit Kindern gestaltet werden. Dann sei zu überlegen, den umstrittenen großen Spielplatz zu verkleinern und den Zaun wegzureißen: „Das kommt aber darauf an, ob und wie sich die Firma Semmelhaack an dem besagten neuen Spielplatz finanziell beteiligt“, sagte Heuer. Allerdings berichtet Anwohner Lenz, dass die Firma Semmelhack auf Vorschläge für ein Treffen vor Ort bisher nicht eingegangen sei. Auf eine Anfrage der PNN reagierte das Unternehmen bis zum späten Freitagnachmittag nicht.

Zugleich will die SPD, die einen Präzedenzfall in der wachsenden Stadt fürchtet, eine aus ihrer Sicht bestehende Lücke in der Spielplatzsatzung schließen. In der Satzung ist vorgesehen, dass beim Bau von Gebäuden mit mehr als vier Wohnungen auch ein Kinderspielplatz zu errichten ist. Nun soll ein neuer Satz die Regel präzisieren: „Spielplätze, die nach Maßgabe dieser Satzung errichtet wurden, sind öffentlich zugänglich.“

Doch dagegen hat die Potsdamer Bauverwaltung unter Dezernent Matthias Klipp (Grüne) unter Verweis auf privates Eigentum bereits rechtliche Bedenken geltend gemacht – die SPD will noch eine eigene juristische Einschätzung vorlegen. Henri Kramer

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