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Landeshauptstadt: Neuer Streit um Garnisonkirche Fördervereinschef entschuldigt sich

Innenstadt - Für Empörung hat der Chef des Fördervereins für den Wiederaufbau der Garnisonkirche, Burkhard Franck, mit einem Eintrag im Netzwerk „Facebook“ gesorgt. In der Nacht zum Donnerstag verglich Franck auf dem Portal des Fördervereins unter der Überschrift „Relationen“ die Fördergelder für das Kirchenprojekt mit dem Zuschuss zur Sanierung des alternativen Kulturzentrums „Archiv“ in der Leipziger Straße.

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Innenstadt - Für Empörung hat der Chef des Fördervereins für den Wiederaufbau der Garnisonkirche, Burkhard Franck, mit einem Eintrag im Netzwerk „Facebook“ gesorgt. In der Nacht zum Donnerstag verglich Franck auf dem Portal des Fördervereins unter der Überschrift „Relationen“ die Fördergelder für das Kirchenprojekt mit dem Zuschuss zur Sanierung des alternativen Kulturzentrums „Archiv“ in der Leipziger Straße. „Die Sanierung des herabgewirtschafteten sogenannten Kulturzentrums ,Archiv’ kostet 650 000 Euro. Dieses die Touristen abschreckende Projekt wird zu 92 Prozent aus Steuergeldern bezahlt. Dieselben Leute, die das gut finden, verteufeln 30 Prozent Steuermittel für den Besuchermagneten Garnisonkirche. Wie nennt man solche gespaltene Wahrnehmung?“, erklärte Franck. Bekanntlich will der Bund den Kirchenbau mit zwölf Millionen Euro unterstützen.

Der Beitrag sorgte nicht nur bei Gegnern der Garnisonkirche für Kopfschütteln. So schrieb etwa der als Befürworter des Projektes bekannte Thomas Bachmann, Ortsvereinschef der SPD Am Stern: „Wenn nun die Fördergesellschaft versucht, das Archiv zu instrumentalisieren, um den Gegnern des Wiederaufbaus eins auszuwischen, dann verspielt sie schnell jegliche Sympathien bei mir.“

Franck sagte auf PNN-Nachfrage, das „Archiv“ mit seiner maroden Fassade habe durchaus abschreckende Wirkung: „Ich habe Leute auf die andere Straßenseite gehen sehen, wenn sie dort vorbei mussten.“ Jedoch sei er überrascht über die Heftigkeit der Reaktionen, so Franck.

Die Gegner des Wiederaufbaus reagierten empört. Mit derlei Kommentaren entblößten die Kirchen-Befürworter ihre „häßlichen Fratzen“, erklärte etwa Potsdams Linken-Kreisschatzmeister Alexander Frehse: „Versöhnen Sie sich doch erstmal mit den Bürgern der Stadt, der Sie dieses Schandmal deutscher Geschichte aufzwingen wollen!“ Es gab Dutzende ähnliche Kommentare. Der „Archiv“-Verein teilte mit, „dass es einer Fördergesellschaft, die behauptet, sich für die Errichtung eines Ortes der Versöhnung einzusetzen, nicht gut zu Gesicht steht, sich entgegen jeder demokratischen Debattenkultur auf eine solch undifferenzierte, generalisierte wie beleidigende und grenzverletzende Art und Weise zu äußern“. Am Abend schrieb Franck auf „Facebook“: „Wenn jemand sich durch meinen Beitrag verletzt fühlt, bitte ich ihn hiermit um Entschuldigung.“ Selbstverständlich gehöre auch das „Archiv“ zu Potsdam. Stiftungsvorstand Peter Leinemann sagte den PNN, in der Hitze des Gefechts könne mancher Vergleich auch schiefgehen.HK

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