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Sport: Neuer Wind

In Duisburg WM-Chance für Potsdamer Kanuten

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In Duisburg WM-Chance für Potsdamer Kanuten Neue Köpfe, neue Ideen. Nach dem Wechsel des langjährigen Chefbundestrainers Josef Capousek nach China haben in der nacholympischen Kanu-Saison neue Nationaltrainer wie Rolf-Dieter Amend (Kajak Herren) und Eckehard Sahr (Kajak Damen) aus Potsdam sowie Kay Vesely (Canadier) aus Leipzig in der deutschen Paddel- Flotte das Sagen – und ein neuer Wind weht durch die Boote, die ab Freitag beim Kanu-Weltcup in Duisburg antreten werden. So wird Olympiasiegerin Katrin Wagner-Augustin vom KC Potsdam auf der Wedau nur im Einer über 1000 m und im Vierer über 500 m antreten, wird Kanu- Queen Birgit Fischer aus Brandenburg gar nur im K4 über 200 m ihre einzige Qualifikationschance für die Weltmeisterschaften Ende August in Zagreb erhalten. Dafür sind zahlreiche junge Gesichter dabei – wie Fanny Fischer vom KCP. Die 19-Jährige wird im Zweier mit Maren Knebel (Karlsruhe) über 200 und 500 m gegen die schon erfahrenen Nadine Opgen- Rhein/Maike Nollen (Essen/Berlin) paddeln. „Das wird schwer“, weiß Fanny Fischer, die trotzdem Zuversicht aus Stufentest und Belastung zog, die gestern noch einmal im Trainingslager Kienbaum auf dem Programm standen, ehe die DKV- Mannschaft zum Weltcup aufbrach. „Da ich eher ein Wettkampftyp bin, hoffe ich auf eine weitere Steigerung in Duisburg.“ Gleiches wünscht sich der Potsdamer Torsten Eckbrett, der mit Torsten Lubisch aus den Zweierkajak über 1000 m paddeln wird und gegen das routinierte Duo Andreas Ihle/Marco Herszel (Magdeburg) eigentlich die schlechteren Karten hat. „Heute beim letzten Test in Kienbaum waren wir aber mit ihnen gleichauf – das stimmt uns zuversichtlich“, meinte Eckbrett. Sollten Fanny Fischer und er nicht den Sprung in die WM-Flotte schaffen, wären sie automatisch bei den U23-EM dabei. „Ziel des Verbandes ist es in diesem Jahr, so vielen jungen Kanuten wie möglich eine WM-Qualifikationschance zu geben“, erklärte Coach Rolf-Dieter Amend. Von seinem Potsdamer Erfolgs-Zweierkajak Ronald Rauhe/Tim Wieskötter werden automatisch Siege erwartet; doch Wieskötter ist in diesem Jahr vom Pech verfolgt. Erst bremste ihn eine langwierige Erkältung, zuletzt eine Blockade im Brustwirbelbereich. „Ich wachte morgens auf und konnte mich nicht mehr bewegen““, erinnert sich der 26-Jährige an die Schrecksekunden vor elf Tagen. Eine ganze Woche Trainingsausfall war die Folge, und erst am Dienstag fuhr Wieskötter, der immer noch Schmerzmittel benötigt, erstmals seit einem halben Jahr wieder mit Rauhe im Zweier. „Wir werden trotzdem in Duisburg die 200 und 500 Meter paddeln, denn wir brauchen Wettkampfpraxis“, erklärte der Potsdamer. „Ganz vorn landen werden wir aber wohl noch nicht.“ Eine neue Chance bekommt auch Peter Hörnig vom KC Potsdam. Seit Jahren zweitbester deutscher Einer-Canadier, fand er nie einen Partner für einen Erfolgs- Zweier. Nun kann er sich in Duisburg im C4 mit den Olympiasiegern Thomas Wylenzek (Essen) und Christian Gille sowie Robert Nuck (beide Leipzig) über 500 m für Zagreb qualifizieren. „Darüber bin ich sehr froh“, bekannte Hörnig, der am Wochenende außerdem den Einer über 200 und 1000 m paddelt. Sein Heimtrainer „Ecki“ Sahr begründet, warum in dieser Saison auf den olympischen Strecken keine Mehrfachstarts vorgesehen sind: „Bei den EM und WM wird das komplette Endlauf-Programm in 45 Minuten abgespult. Da sind Doppelstarts schlicht unmöglich.“

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