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Landeshauptstadt: Neuer Zaun am Groß Glienicker See

Groß Glienicke - Am Ufer des Groß Glienicker Sees ist erneut ein Zaun errichtet worden, der den Uferweg versperrt. Wie der Grünen-Stadtverordnete Andreas Menzel mitteilte, habe ein Grundstückseigentümer am Südufer in den vergangenen Tagen einen Zaun gezogen.

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Groß Glienicke - Am Ufer des Groß Glienicker Sees ist erneut ein Zaun errichtet worden, der den Uferweg versperrt. Wie der Grünen-Stadtverordnete Andreas Menzel mitteilte, habe ein Grundstückseigentümer am Südufer in den vergangenen Tagen einen Zaun gezogen. Damit sei der ursprüngliche Uferweg nicht mehr passierbar; Spaziergänger könnten jedoch einen Pfad direkt am Wasser nutzen. Die Stadtverwaltung sei über den Fall informiert, sie prüfe das weitere Vorgehen, so der Groß Glienicker Menzel.

Bereits seit dem vergangenen Sommer sind am Südufer des Sees drei weitere Grundstücke abgesperrt. Hintergrund ist der Konflikt um den öffentlichen Uferweg, der auf knapp 2,5 Kilometern auf dem ehemaligen Postenweg der DDR-Grenzer am Wasser entlang führt. Für den Weg existiert zwar ein gültiger Bebauungsplan, der auch nach einer Normenkontrollklage Bestand hat, doch ist der Weg nicht öffentlich gewidmet. Dies war kurz nach 1990 irrtümlich versäumt worden. Nun will die Stadt die Widmung nachholen – dafür braucht sie allerdings das Einverständnis jedes Eigentümers. Außerdem sollen die Anrainer der Stadt im Grundbuch eine Dienstbarkeit für den öffentlichen Uferweg einräumen. Seit November 2009 verhandelt die Verwaltung mit den rund 40 Eigentümern darüber, mit einem wurde im März ein Vertrag unterzeichnet. Eine für alle geltende Rahmenvereinbarung hatten die Anrainer abgelehnt; in den Verhandlungen wird jetzt auch über mögliche Bootsstege und Hecken in der Uferzone zur Abgrenzung des Privateigentums gesprochen. Eingriffe in das als Landschaftsschutzgebiet (LSG) ausgewiesene Ufer sind nach Angaben der Stadt jedoch nur zurückhaltend möglich.

Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) hatte in der jüngsten Stadtverordnetenversammlung eingeräumt, dass es sich um schwierige Gespräche handle. So soll ein knappes Dutzend Eigentümer in Groß Glienicke kaum Interesse an einer gütlichen Einigung haben. Sie sollen in jüngster Zeit bereits damit gedroht haben, ähnlich wie am Babelsberger Griebnitzsee den Uferweg zu sperren. Ihnen will die Stadt laut Jakobs Kaufangebote machen, sollten die Verhandlungen scheitern. Für Aufregung hatten vor einigen Wochen zwei Anrainer der Seepromenade gesorgt, als sie die Platten des ehemaligen Postenwegs zugunsten eines neuen Belags beseitigen ließen. Gegen die Sperrer am Südufer geht die Stadt mit ordnungsrechtlichen Verfahren vor. Dennoch existieren die Sperren weiter. SCH

Das Video wurde uns freundlicherweise von PotsdamTV zur Verfügung gestellt.

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