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Landeshauptstadt: Neuer Zeuge für Angriff auf Ermyas M. Opfer wird weiterhin stationär behandelt

Im Fall des Angriffs auf den Deutsch-Äthiopier Ermyas M. hat sich ein weiterer Zeuge gemeldet.

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Im Fall des Angriffs auf den Deutsch-Äthiopier Ermyas M. hat sich ein weiterer Zeuge gemeldet. Der Mann lebe in der Schweiz und behaupte, an der Tat beteiligt gewesen zu sein, sagte der Anwalt des bisherigen Hauptverdächtigen Björn L., Matthias Schöneburg, gestern der Nachrichtenagentur ddp. Die Staatsanwaltschaft Potsdam habe ein Rechtshilfeersuchen an die Schweiz gerichtet, um den Zeugen vernehmen zu können. Es handele sich um einen gebürtigen Potsdamer, der nach eigenen Angaben zum Tatzeitpunkt am Ostersonntag seine alte Heimat besucht habe. Er habe selbst mit ihm gesprochen, sagte Schöneburg. Er könne nicht einschätzen, wie glaubwürdig der Mann sei. Er sei jedenfalls nicht bereit gewesen, für eine Aussagen nach Potsdam zu kommen.

Schöneburg gehe weiter von der Unschuld seines Mandaten Björn L. aus, betonte der Anwalt. Björn L. bestreite weiter jede Tatbeteiligung. Am Donnerstag reichte Schöneburg ein zwölfseitiges Papier beim Oberlandesgericht ein, um eine Entlassung seines Mandanten aus der Untersuchungshaft zu erwirken. Er begründet dies mit einer nicht vorhandenen Flucht- und Verdunklungsgefahr. Das Gericht wird nach jüngsten Angaben voraussichtlich kommende Woche eine Entscheidung treffen. In den vergangenen Wochen war der Haftbefehl bereits zwei Mal aufgehoben oder außer Vollzug gesetzt worden.

Ermyas M. wird möglicherweise nie zur Aufklärung des Vorfalls beitragen können. Dem bei dem Überfall lebensgefährlich verletzten Potsdamer geht es nach Angaben seines Anwalts Thomas Zippel inzwischen „gesundheitlich erheblich besser“. Dies sagte Zippel gestern den PNN nach einem Besuch seines Mandanten. Aber sein Mandant leide weiter an einer so genannten retrograden Amnesie in Folge des Überfalls. „Es wäre ein Wunder, wenn er sich jemals wieder an den Tathergang erinnern könne“, sagte Zippel.

Ermyas M. ist immer noch im Krankenhaus. Nach wie vor müsse er stationär behandelt werden, sagt sein Anwalt. Alle zwei Wochen werde von den behandelnden Ärzten dabei überprüft, ob der 37-jährige Patient entlassen und weiter ambulant betreut werden könne. Weitere Angaben zum gesundheitlichen Zustand von M. wollte Zippel mit Blick auf die Privatsphäre seines Mandanten nicht machen. Inzwischen haben Ermyas M. auch viele der Texte gelesen, die nach dem Überfall in fast allen deutschen Zeitungen erschienen waren.

Über die Chancen für den Prozess gegen die beiden Tatverdächtigen Björn L. und Thomas M. wollte sich Zippel nicht äußern. „Erst müssen die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft abgeschlossen sein.“ ddp/HK

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