zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Neues Leitsystem für Touristen

Es soll auch Restauranttipps enthalten / Übernachtungen gingen zurück, Gaststättenbesuche nicht

Stand:

Im Hotelgewerbe wurden in Potsdam von Januar bis Juli inclusive Campingplatz Gaisberg 467 373 Übernachtungen registriert. Das sind 1,8 Prozent weniger als im Vorjahr. Projektkoordinatorin Bettina Wedde vom Potsdam Tourismus Service (PTS) sieht einen Grund für den Rückgang in den gestiegenen Lebenshaltungskosten, speziell durch die höheren Benzinpreisen bis in den August hinein.70 Prozent der Potsdam-Gäste reisen nämlich mit dem Auto an. Zudem schwächele auch der Berlin-Tourismus und das wirke sich auf die Abstecher nach Potsdam aus.

Auf den Gaststättenbesuch hätten sich die Übernachtungsrückgänge aber kaum ausgewirkt. Es seien dort mehr Eintagsbesucher und Potsdamer aufgetaucht, wobei sich vor allem die qualitativ guten Angebote durchgesetzt hätten, erklärte Mario Kade, Vorsitzender des Tourismusverbandes Potsdam und Umgebung e.V. Kade schwört aufs Gästeverwöhnen als Erfolgsrezept. Der Gast sei anspruchsvoller geworden und kehre gern dort ein, wo Qualität und Preis stimmten. Deshalb will der Tourismusverband auch die Lehrgänge „ErfolgsBar“ der Tourismusakademie Brandenburg unterstützen, die zur Servicequalität Stufe I führen. Für Verbandsmitglieder gibt es bei Teilnahme eine Anschubfinanzierung.

Um Qualität geht es auch bei der Verleihung des Siegels „Potsdamer Gastlichkeit, die am 4. November vorgenommen wird. Am Testlauf haben sich diesmal 68 Gastronomen aus Potsdam und dem Umland beteiligt und Kade sieht darin eine wachsende Akzeptanz des Gütesiegels. In der zweiten Auflage der Gütesiegelbroschüre werden die gastlichen Stätten vorgestellt. Premiere hat das Heft auf der Grünen Woche 2009. Beim Schaukochen könne der Besucher von Deutschlands größter Landwirtschaftsausstellung dann gehobene Hotelküche, bürgerliche und ländliche Küche von Potsdamer Küchenchefs probieren. Auch auf der ITB will sich der Tourismusverband an eigenem Stand präsentieren. Zu den Punkten, die beim Gastlichkeitssiegel mitbewertet werden, gehört als Touristenbonus eine englischsprachige Speisekarte und die Annahme von EC- und Kreditkarten als Zahlungsmittel. Gewusst wo was zu finden ist, sei für Touristen enorm wichtig, findet Kade zudem. Das leiste das Wegeleitsystem in Potsdam aber noch nicht. Da es die Stadt überarbeiten will, wird auch der Tourismusverband seine Ideen einbringen und zum Beispiel am Rande der Parks auf Gaststätten-Hinweise drängen. „Wer gut geleitet wird, entdeckt die Stadt besser und bleibt vielleicht sogar noch etwas länger“, meint der Tourismusvereins chef. Beim Autoverkehr hat Kade geradezu revolutionäre Ideen und plädiert für eine weitgehend autofreie historische Innenstadt. „Das setzt allerdings ein funktionierende Park & Ride-System voraus“, sagt er und schlägt vor Parkkarte und Fahrschein für Tram und Bus als preiswertes Kombiticket anzubieten. Wer per Eisenbahn zum Potsdam-Besuch anreist, soll ab Saison 2009 eine Potsdam Information (PI) in den Bahnhofspassagen vorfinden. Das war schon mehrfach angekündigt worden, verzögerte sich aber wegen des Ladenausbaus, war aus der Stadtverwaltung zu vernehmen. Die touristischen Angebote sollen in der PI gebündelt und gemeinsam vermarktet werden. dif

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })