Landeshauptstadt: Neues Palais wird neu
In 15 Jahren 126 Millionen Euro für Restaurierung
Stand:
Für das größte Sorgenkind der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten, das Neue Palais, stehen die Zeichen auf Grün. Wie Baudirektor Alfons Schmidt gestern ankündigte, hat die Stiftung dem Bund und den Ländern Berlin und Brandenburg, die die Finanzierung sichern müssen, die so genannte Haushaltsunterlage (HU) Bau vorgelegt, die für die Sanierung und Restaurierung des größten Schlossbaus König Friedrichs II. Kosten in Höhe von 126 Millionen Euro ansetzt. „Mit den Zuwendungsgebern sind wir uns einig, dass das Palais höchste Priorität besitzt“, so Schmidt. „Deshalb hoffen wir auf einen zustimmenden Bescheid, der uns erlaubt, voll in die Arbeiten einzusteigen.“
Das von Bereichsarchitekt Volker Thiele erarbeitete Konzept ist auf 15 Jahre angelegt. In diesem Zeitraum sollen 70 bisher nicht in die Besucherrundgänge einbezogenen Räume restauriert und zugänglich gemacht werden. Dies setzt voraus, dass die hier untergebrachten Depots und Werkstätten ausgelagert werden. Sie nutzen bisher auch repräsentative Räume des Palais, so ehemalige Wohnungen für die Prinzessinnen und Prinzen, einen für sie in der Kaiserzeit eingerichteten Turnsaal, den früheren Tanzsaal oder die mit buntem Bruchglas ausgekleideten Scherbenkabinette. Die bescheideneren Räume, in denen u.a. die Plansammlung (Plankammer) der Stiftung untergebracht ist, könnten dann für Wechselausstellungen genutzt werden.
Alfons Schmidt nennt die Restaurierung des Palais eine „Generationenaufgabe“, macht aber deutlich, dass die ersten hinzugewonnenen Räume bereits 2012, wenn sich der Geburtstag Friedrichs des Großen zum 300. Mal jährt, zur Besichtigung freigegeben werden. Bis dahin sollen die Depots u.a.in das frühere Hans-Otto-Theater an der Zimmerstraße und die Villa Liegnitz, die Werkstätten in den vor der Erweiterung stehenden Restaurierungshof im Neuen Garten ausgelagert sein.
Von den für das Neue Palais veranschlagten 126 Millionen Euro werden etwa 36 Millionen für reine Bauaufgaben eingesetzt, so für die Sicherung des Schlosses vor Bränden und die Erneuerung der Leitungssysteme. Schmidt machte deutlich, dass schon vor Bestätigung der HU Bau von der Abdichtung des Daches bis zur Reparatur defekter Fenster im Erdgeschoss notwendige Reparaturen erledigt werden. Für die Potsdamer Schlösser stehen der Baudirektion nur 6,5 Millionen Euro für Investitionen und 550 000 Euro für die laufende Bauunterhaltung zur Verfügung. Alfons Schmidt unterstrich deshalb nochmals, dass sich die Stiftung auf Schwerpunkte orientieren muss. Dazu zählen die Restaurierung der Kolonnaden gegenüber dem Neuen Palais, die Verbesserung der Infrastruktur, die Löschwasserversorgung für den Park Babelsberg und die Fassadenerneuerung am Marmorpalais im Neuen Garten. E. Hohenstein
E. Hohenstein
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: