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Wassergrundstücke. Von den neuen Häusern an der Alten Fahrt ist immer mehr zu erkennen. Auch auf der Baustelle des Museums Barberini (rechts) werden ab Januar die Obergeschosse gebaut.

© Manfred Thomas

Landeshauptstadt: Neues Ufer

An der Alten Fahrt wächst Potsdams neue Mitte. Das erste Haus soll im Sommer bezogen werden

Stand:

Innenstadt – Die Neugestaltung der Alten Fahrt in Potsdams Mitte macht sichtbare Fortschritte. Nachdem für das Humboldtquartier an der Langen Brücke im August das Richtfest gefeiert wurde, sind mittlerweile auch die Rohbauten der Nachbargebäude so gut wie fertig. Auch das künftige Museum Barberini wächst aus der Baugrube heraus. Die PNN geben einen Überblick der aktuellen Arbeiten.

Museum Barberini

Die größte Betriebsamkeit kann man derzeit auf der Baustelle des Museums Barberini beobachten. Am Mittwoch wurde von der Humboldtstraße aus Beton durch einen 20 Meter langen Ausleger gepumpt. Bauarbeiter installierten Schallwände und den Armierungsstahl für die Wände des Erd- und des ersten Obergeschosses. „Das Erdgeschoss ist langsam fertig“, sagte Bauherrenvertreter Willy Athenstädt den PNN. Vor dem Jahresende sollen Teile der Decken des Erdgeschosses gegossen werden. Ab Januar soll dann das erste Obergeschoss errichtet werden. Mit dem Baufortschritt ist Athenstädt zufrieden. „Wir liegen im geplanten Zeitrahmen“, sagte er. Für die Fertigstellung des Gebäudes werde das Jahresende 2016 angepeilt. Der genaue Termin für die Eröffnung steht noch nicht fest. Auf dem Grundstück Humboldtstraße 5/6 soll ein Kunstmuseum von Mäzen Hasso Plattner entstehen. Der Palast Barberini, dessen gleichnamiges Vorbild in Rom steht, ist der einzige Leitbau an der Alten Fahrt, der nicht nur außen, sondern auch innen zum Teil originalgetreu wiedererrichtet werden soll. Das Original war 1771/72 nach Entwürfen Carl von Gontards und im 19. Jahrhundert durch zwei zum Wasser hin ausgerichtete Seitenflügel ergänzt worden. Im Kunstmuseum Barberini sollen neben Plattners Sammlung ostdeutscher Kunst internationale Ausstellungen von Weltgeltung zu sehen sein. Zur Eröffnung ist eine Schau mit Werken des Impressionismus geplant.

Palazzo Chiericati

Nebenan ist man schon weiter: Beim Palazzo Chiericati in der Humboldtsraße 4, dessen Original 1777 von Christian Gontard nach einem Vorbild im italienischen Vicenza errichtet wurde, ist der Rohbau so gut wie fertig. Derzeit wird am Dach und im hinteren Bereich des Grundstückes gearbeitet. Von der künftigen Renaissancefassade ist noch nichts zu erkennen. Sie kommt später dran. Bauherr ist hier die Prinz von Preussen Grundbesitz AG. Entstehen sollen auf dem schmalen, knapp 1000 Quadratmeter großen Wassergrundstück ein zweistöckiges Wohngebäude mit Gewerbefläche im Erdgeschoss und im hinteren Teil ein Gartenhaus, das ausschließlich zum Wohnen gedacht ist.

Palazzo Pompei

Zusammen mit dem benachbarten Palazzo Chiericati und dem Humboldtquartier an der Langen Brücke bildet der Palazzo Pompei ein Gebäudeensemble, das sich auch eine Tiefgarage teilt. Bauherr ist der Baukonzern Kondor Wessels, der auch das angrenzende Humboldtquartier errichtet hat. Auch hier ist der Rohbau fertig. Im Gartenhaus sind bereits die Fenster eingebaut, hieß es. Der im Krieg zerstörte Palazzo war 1754 gebaut worden und ist dem gleichnamigen Vorbild in Verona nachempfunden. Auch hier soll noch eine der sogenannten Leitfassaden angebracht werden – hinter ihr und im Hofgebäude auf der Wasserseite werden Eigentumswohnungen entstehen.

Humboldtquartier

Im Unterschied zu den Palazzi Pompei und Chiericati werden die Wohnungen im Humboldtquartier vermietet. Das Projekt ist von allen am weitesten fortgeschritten. Bereits im August wurde das Richtfest für das Gebäude an der Stelle des früheren Palast-Hotels gefeiert. „Die Fassade ist in Arbeit und das Baugerüst soll innerhalb des ersten Quartals 2015 abgebaut werden“, so Sprecherin Julia Raderecht. Derzeit läuft der Innenausbau. Im dritten Quartal 2015 soll das „erste Haus am Platz“, in das insgesamt 20 Millionen Euro fließen, bezugsfertig sein.

Brauerstraße

Vom Alten Markt aus schließt sich rechts vom Palast Barberini die Brauerstraße an. Hier sollen vier weitere Gebäude den Straßenzug entlang der Alten Fahrt komplettieren. Die verschiedenen Grundstückseigner stimmen noch ihre Planungen aufeinander ab. Im kommenden Jahr sollen die Arbeiten jedoch beginnen, so Hathumar Drost, der von der Complan Kommunalberatung GmbH, die in der Brauerstraße 3 zwei moderne kubusartige Gebäude errichten will.

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