Landeshauptstadt: Neues Vip-Tandem: Nahverkehrsplan für das Jahr 2025 Oliver Glaser zum Technischen Geschäftsführer des Verkehrsbetriebes berufen / Ticketerlös gestiegen
Der Potsdamer Verkehrsbetrieb ViP wird von einer Doppelspitze geführt: Seit dem 1. Januar dieses Jahres ist der 42-jährige Oliver Glaser Technischer Geschäftsführer des ViP.
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Der Potsdamer Verkehrsbetrieb ViP wird von einer Doppelspitze geführt: Seit dem 1. Januar dieses Jahres ist der 42-jährige Oliver Glaser Technischer Geschäftsführer des ViP. Kaufmännischer Geschäftsführer ist seit März 2011 Martin Grießner. Beide sprachen am Freitag vor Journalisten von „einem Tandem“ an der ViP-Spitze, bei dem aber niemand vorn sitze, denn wichtige Entscheidungen würden „im Konsens“ getroffen, wie Grießner sagte. Die beiden ViP-Chefs kündigten die Erarbeitung eines neuen Konzepts für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) für das Jahr 2025 an – „um zu wissen, was uns im Jahr 2025 erwartet“, erklärte Glaser. Es gehe um die Ermittlung des Bedarfs an Fahrzeugen, Strecken und Personal beim ViP.
Bereits jetzt kann der ViP auf ein steigendes Fahrgastaufkommen verweisen. So ist nach Auskunft von Grießner die Zahl der täglichen Fahrgäste in Potsdam von 98 000 im Jahr 2011 auf 102 000 im vergangenen Jahr gestiegen, ein Anstieg um vier Prozent. Das wirkte sich auch wirtschaftlich positiv für den ViP aus: Die Fahrgeldeinnahmen seien in dieser Zeit um acht Prozent gestiegen. So ging der ViP laut eigener Hochrechnung vom November davon aus, 19 Millionen Euro im Jahr 2012 durch den Fahrscheinverkauf erlöst zu haben. Die erst am 1. August 2012 wirksam gewordenen, 2,4 Prozent betragene Preissteigerung für die ViP-Tickets kann Grießner zufolge nur bedingt als Ursache für die Erlössteigerung herangezogen werden. Hauptgrund sei die steigende Zahl der Fahrgäste. „Die Zukunft ist elektrisch“, erklärte Glaser, mit der Tram habe der Potsdamer ÖPNV ein hervorragendes elektrisches System, das in der Zukunft, bei steigenden Benzinpreisen, mutmaßlich eine größere Rolle spielen werde. Eine Herausforderung, so Glaser, sei die Netzerweiterung. Die zeitlich nächste Tramstreckenerweiterung sei der sogenannte Nordast, die Tramverbindung von der Viereckremise zum künftigen Campus am Jungfernsee. Allerdings sei die Finanzierung fraglich und abhängig von Fördermitteln des Landes oder des Bundes. Wie Grießner ergänzte, habe auch die Sanierung des Bestandsnetzes hohe Priorität. So stehe die Erneuerung des Abschnittes in der Heinrich-Mann-Allee aus. „Das wird richtig Geld kosten“, erklärte Grießner. Eine Sanierung der Strecke in den Jahren 2015 und 2016 wäre „unser Traum“, sagte Grießner. Bereits in diesem Jahr, erinnerte Grießner, beginne mit ersten Vorarbeiten ab Februar die Sanierung der Friedrich-Ebert-Straße. „Das wird erhebliche Auswirkungen auf unser Angebot haben“, kündigte Grießner an. Oder mit den Worten von Glaser: „Wir werden hobeln und es werden Späne fallen.“
Zum Stand der Einführung der neuen Variobahnen erklärte Grießner, zehn dieser 100-prozentigen Niederflurbahnen seien bereits vom Hersteller Stadler geliefert worden. Jeweils weitere vier Bahnen kommen 2013 und 2014, informierte Grießner.
Einen klaren Zeithorizont kommuniziert der ViP auch bei der Einführung des neuen elektronischen Fahrausweises, der „VBB-fahrCard“. Seit anderthalb Jahren laufe nach Auskunft von ViP-Vertriebschef Jörg Mühling das Pilotprojekt - „mit positivem Feedback“. 1000 ViP-Kunden seien bereits mit dem E-Ticket ausgestattet worden, bis Jahresende soll dies bei allen 7800 Abonnementkunden des ViP der Fall sein.
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