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Neugierde heißt das Bauwerk am Gutspark Groß Glienicke. Nach abgeschlossener Restaurierung ist es ein schönes Entree für das Potsdamer Stadtgebiet.

© Andreas Klaer

Von Günter Schenke: „Neugierde“ als Stadteingang

Gutspark Groß Glienicke: Historische Baulichkeiten restauriert

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Groß Glienicke - Ein erfreulicher Anlass führte gestern Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) nach Groß Glienicke. Musste er in den vergangenen Tagen wegen des Streits um den freien Uferweg diesen Potsdamer Ortsteil besuchen, ging es gestern um zwei Bauwerke im Gutspark: die sogenannte Neugierde am Parkeingang und einen burgähnlichen Staffagebau im Wald. Als Groß Glienicke 2003 zu Potsdam kam, spielte bei den Eingemeindungsgesprächen der Gutspark eine große Rolle, erinnerte Jakobs. So könne die Restaurierung der Baulichkeiten als Einlösung damals gegebener Versprechen gelten.

„Mit der kleinen Neugierde hat Potsdam ein schönes Entree“, sagt Dieter Dargies. Der Vorsitzende des Heimatvereins Groß Glienicker Kreis erinnerte daran, dass das Bauwerk um 1900 als Ausguck nach Passanten, Reitern und vorbeifahrenden Kutschen und Fuhrwerken diente und heute an der viel befahrenen Chaussee einen würdigen Eingang für das Potsdamer Stadtgebiet bildet. Der Bläserchor des Kirchenkreises spielte zur Feier des Ereignisses auf, es gab Sekt und einen kleinen Schmaus – die Freude über das gelungene Werk war den circa Hundert Gästen anzusehen.

Renate Toreck, Vorgängerin von Dargies im Vereinsvorsitz, sagte, dass es angesichts der knappen Kassen nicht leicht war, die Mittel für das Bauwerk zu beschaffen. 96 000 Euro kostete die Restaurierung der Neugierde. Die Stadt steuerte mit 65 000 Euro den Löwenanteil bei und der Groß Glienicker Kreis brachte immerhin 19 500 Euro zusammen. Das Geld für das auf vier Säulen ruhende grüne Ziegeldach stammt aus Lottomitteln, die der frühere Bauminister Reinhold Dellmann (SPD) „abgezweigt“ hatte.

Ein paar Hundert Meter weiter im Gutspark steht eine Art Burgruine, ein Staffagebau mit Balkon und benachbartem Brunnen. „Für die romantische Stimmung“ sei die Ruine nach dem Geschmack der Zeit einst errichtet worden, berichtet Dargies. Die Babelsberger Baudenkmalsanierung GmbH von Roland Schulze hat die Mauern aus Feldsteinen in wochenlanger Arbeit wieder hochgezogen, denn nur noch ein halber Rest war erhalten. Ein altes Foto lieferte die Vorlage für das jetzt wieder originale Aussehen. Zudem mussten die Bauleute durch entsprechende Abflüsse das weitere Eindringen von Wasser verhindern. 29 000 Euro hat die Staffage gekostet.

Schon vorher fertig war das Potsdamer Tor, das die Einfahrt zum Gutspark bildet. Hierfür hatte der Heimatverein 5000 Euro beigesteuert; die Gesamtkosten belaufen sich auf 34 000 Euro.

Für den Groß Glienicker Kreis war die gestrige Feierstunde an den Bauwerken ein willkommenes Erfolgserlebnis zum 20-jährigen Bestehen des Vereins, das er dieser Tage begeht.

Günter Schenke

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