Landeshauptstadt: Neun neue Deutsche 89 Neubürger wurden 2007 in Potsdam willkommen geheißen, deutlich weniger als im Vorjahr
„Ich freue mich, dass ich wählen kann“, sagt Omar Coipel Izquierdo. Der 40-jährige Kubaner lebt seit mehreren Jahren in Deutschland, war mit einer Deutschen verheiratet und wollte irgendwann die deutsche Staatsbürgerschaft annehmen.
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„Ich freue mich, dass ich wählen kann“, sagt Omar Coipel Izquierdo. Der 40-jährige Kubaner lebt seit mehreren Jahren in Deutschland, war mit einer Deutschen verheiratet und wollte irgendwann die deutsche Staatsbürgerschaft annehmen. Gestern bekam er sie aus den Händen von Potsdams Ordnungsbeigeordneter Elona Müller.
Izquierdo ist einer von neun neuen Potsdamern, die gestern eingebürgert wurden und neben den Glückwünschen der Ordnungsbeigeordneten eine Ausgabe des deutschen Grundgesetzes und die Verfassung des Landes Brandenburgs erhielten. Zuvor sprachen der Kubaner und die acht weiteren Neu-Deutschen aus Moldau, Polen, der Russischen Föderation und der Ukraine eine Art Gelöbnis, Grundgesetz und Gesetze Deutschlands zu achten und sie zu verteidigen. „Sie sind nun gleichberechtigte Staatsbürger und können sich aktiv einbringen“, betonte Müller in ihrer Ansprache. Mit der Einbürgerung dürfen die Neubürger wählen und gewählt werden, besitzen das Recht der Freizügigkeit innerhalb der Europäischen Union und sind vor Ausweisung und Auslieferung in andere Staaten geschützt.
Die neun Einbürgerungen waren die letzten in diesem Jahr in der Stadt. Insgesamt 89 Menschen bekamen 2008 einen deutschenPass in der brandenburgischen Landeshauptstadt überreicht, deutlich weniger als im Vorjahr. 2007 waren es noch 114 neue Deutsche. „Das sind normale Schwankungen“, sagte Elona Müller. Wobei sie darauf hinwies, „dass die Zahlen der russischen Zuwanderer stagnieren.“ Die neuen Deutschen, die meist ihre andere Staatsbürgerschaft behielten, müssen einiges auf sich nehmen, um die neue Staatsbürgerschaft zu erhalten. Zu allererst warten. Etwa anderthalb Jahre Bearbeitungszeit braucht ein Einbürgerungsantrag. „Meist dauert die ’Entlassung’ vom vorherigen Staat lange, vor allem die ehemaligen Staaten der Sowjetunion nehmen sich viel Zeit“, sagte Carmen Zagorski, Sachbearbeiterin für Staatsangehörigkeitsangelegenheiten.
Oxana Richter wartete insgesamt fünf Jahre, ehe sie am gestrigen Mittwoch die deutschen Papiere erhielt. „Dauernd fehlten irgendwelche Unterlagen“, erinnerte sich die Reiseverkehrsfrau, die seit elf Jahren in Deutschland lebt. Sie freue sich nur vor allem auf einfachere Reisebestimmungen, „ansonsten hat sich wenig geändert für mich, immerhin lebe ich schon jahrelang hier.“ Richter hatte, so sagte sie, einen Einbürgerungstest absolviert – obwohl sie es laut Zagorski nicht gemusst hätte. Die neun neuen Deutschen in Potsdam seien „Altfälle“, so Zagorski, auf die die im September eingeführte Regelung noch nicht zugetroffen hat. Doch auch diese „Altfälle“ mussten zumindest einen Sprachtest überstehen, in dem sie Sprachverständnis und -ausdruck nachweisen mussten. Kein Problem für Omar Coipel Izquierdo, der bereits einen Deutsch- Test des Goethe-Instituts in Kuba absolvierte. „Die Sprache des Landes in dem man lebt, muss man schließlich können.
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