Sport: Neuseelands Zwischenspurt nicht gewachsen
Potsdams Ruderer Clemens Wenzel und Hans Gruhne gewannen U23-WM-Silber im Doppelzweier
Stand:
Am Ende hatten die beiden Potsdamer nichts mehr zuzusetzen: Im Finale der U23-Weltmeisterschaften der Ruderer im tschechischen Racice gewannen Clemens Wenzel und Hans Gruhne von der Potsdamer RG gestern im Doppelzweier Silber hinter den beiden Neuseeländern Robert Manson und Joseph Sullivan. Bis zur 1000-Meter-Marke lagen die beiden Schützlinge des Potsdamer Trainers Steffen Becker auf Bahn drei noch in Führung, doch dann kamen die Mitfavoriten auf der vierten Bahn herangerauscht, schoben sich an den Deutschen vorbei in Front und ließen sich ihren Vorsprung bis ins Ziel nicht mehr nehmen.
„Wir waren gut dabei, aber als die Neuseeländer zum Zwischenspurt ansetzten, konnten wir nicht mehr mitgehen – schade“, erklärte Hans Gruhne nach dem Rennen. „Dabei hatte ich schon ein bisschen nach dem Titel geschielt, nachdem wir im Vorlauf und Halbfinale jeweils die schnellste Zeit vorgelegt hatten. Deshalb bin ich jetzt ein bisschen hin- und hergerissen. Aber Silber ist letztlich auch in Ordnung. Ich bin froh, dass die Saison, die für uns beide nicht optimal lief, jetzt vorbei ist“, so der 20-Jährige, der im Frühjahr ebenso wie Wenzel den Sprung in die A-Nationalmannschaft verpasst hatte. „Jetzt mache ich erst einmal Urlaub in Ägypten – und im nächsten Jahr greifen wir neu an.“
Das sieht auch Clemens Wenzel so. „Natürlich ärgert man sich, wenn man nach einem solchen Bord-an-Bord- Kampf nicht ganz vorn liegt, und im Ziel waren wir auch ein bisschen traurig“, erzählte der Schlagmann. „Aber wir haben unser Bestes gegeben. Unser Ziel war es vor allem, schon mit einem Blick auf Olympia 2012 heute eine Medaille zu holen. Dieser erste Schritt ist uns gelungen, und deshalb können wir letztendlich auch zufrieden sein.“
Trainer Becker verhehlte ebenfalls nicht seine stille Hoffnung vorab auf Gold. „Natürlich will man, wenn die ersten Rennen sehr gut laufen, möglichst den Titel. Aber die Neuseeländer mit dem zweifachen U23-Einer-Weltmeister Sullivan sind ja auch keine unbeschriebenen Blätter“, erklärte er.
Medaillenlos blieb gestern Beckers dritter Schützling in Racice, Sebastian Mager. Der 18-jährige Potsdamer landete mit dem deutschen Doppelvierer auf Platz fünf. Und Rebekka Klemp von der Potsdamer RG verpasste gemeinsam mit Lena Möbus von der Reinfelder Rudergemeinschaft im Doppelzweier den Endlauf und wurde am Samstag als Siegerin des B-Finals am Ende Siebte. Michael Meyer
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: