Zweifel am Energie- und Mobilitätskonzept für Krampnitz: Neutrale Pläne
Krampnitz - Effizient und CO2-neutral soll er sein, der neue Stadtteil Krampnitz, der in Potsdams Norden in den kommenden Jahren entstehen soll. Jedenfalls gilt das für die Energieversorgung und den öffentlichen Nahverkehr.
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Krampnitz - Effizient und CO2-neutral soll er sein, der neue Stadtteil Krampnitz, der in Potsdams Norden in den kommenden Jahren entstehen soll. Jedenfalls gilt das für die Energieversorgung und den öffentlichen Nahverkehr. So sieht es das integrierte Energie- und Mobilitätskonzept der Stadtwerke vor. Am Dienstagabend wurde es im Bauausschuss diskutiert. Und die Mitglieder hatten einige Zweifel, ob das Konzept realistisch ist.
Kritik an den Planungen für die Verkehrserschließung äußerte vor allem die Linke. „Es wäre besser, die Tram würde schon nach Krampnitz fahren, wenn dort die ersten Bewohner einziehen“, sagte der Stadtverordnete Michél Berlin. Hätten sich die Bewohner daran gewöhnt, dass sie ein Auto bräuchten, fiele der spätere Umstieg schwer. Ralf Jäkel (Linke) erinnerte sich gar an den Bau des Neubaugebiets am Schlaatz: Seinerzeit habe es auch von Anfang an eine Tramlinie gegeben. Stadtplanungschef Andreas Goetzmann wies darauf hin, dass für einen wirtschaftlichen Betrieb einer Straßenbahn eine Mindestanzahl an Fahrgästen nötig sei. Außerdem dauere der Bau einer Tramstrecke „unter den heutigen Bedingungen inklusive der Umsiedlung von möglichen Heldbockkäfern“ mindestens zehn Jahre.
Das Konzept sieht hingegen vor, das neue Viertel zunächst mit einer Buslinie anzufahren. Dazu sollen Hybridbusse eingesetzt werden, die in den Wohngebieten mit elektrischem Antrieb fahren. An den Haltestellen soll es Ladestationen geben. Zusätzlich soll es Auflademöglichkeiten für Elektroautos- und -Fahrräder geben.
Beheizt werden sollen die Wohnungen in dem teilweise denkmalgeschützten ehemaligen Kasernengelände durch ein modernes Blockheizkraftwerk, das in einem alten Heizhaus untergebracht werden soll. Die Energie dafür soll Biogas aus einer Bioabfall-Vergärungsanlage liefern. Wolfgang Schütt, als sachkundiger Einwohner für die CDU im Ausschuss, fragte, warum die geplanten Einfamilienhäuser im Süden des Gebiets nicht ebenfalls an das Blockheizkraftwerk angeschlossen werden. Diese würden nicht genug Energie abnehmen, um ein Netz effizient zu betreiben, hieß es dazu von den Stadtwerken.
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