ATLAS: Nicht einleuchtend
Dicke Luft: An mindestens fünf Potsdamer Straßen werden ab kommendem Jahr voraussichtlich die dann geltenden Grenzwerte für gesundheitsschädliches Stickstoffoxid überschritten. Dennoch ziert sich die Verwaltung weiter, deswegen eine Umweltzone á la Berlin zu schaffen.
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Dicke Luft: An mindestens fünf Potsdamer Straßen werden ab kommendem Jahr voraussichtlich die dann geltenden Grenzwerte für gesundheitsschädliches Stickstoffoxid überschritten. Dennoch ziert sich die Verwaltung weiter, deswegen eine Umweltzone á la Berlin zu schaffen. Das leuchtet nicht so recht ein. Denn in der Bundeshauptstadt – das haben erste Studien ergeben – ist die Luft dank der Plakettenpflicht für Autos wesentlich besser geworden. Auch andere Kommunen berichten von solchen Erfolgen. Dazu würde die Einführung einer solchen Zone für Potsdam auch der bisher erkennbaren Linie der Verwaltung folgen, statt individuellem Motorverkehr stärker auf das Fahrrad und den öffentlichen Nahverkehr zu setzen: Allein das Konzept für mehr und bessere Fahrradwege oder die sinkende Zahl von Straßenparkplätzen in der Innenstadt belegen das. Und so lässt sich die Skepsis gegen eine Umweltzone wohl auch mit finanziellen Ängsten begründen: Wenn Potsdam jetzt zur sauberen Plaketten-Zone würde, müssten die öffentlichen Nahverkehrsunternehmen der Region ihre Busflotten wohl schneller als bisher geplant auf den aktuellen Stand der Umwelttechnik bringen – um weiter mit allen Fahrzeugen durch die Landeshauptstadt fahren zu dürfen.
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