ATLAS: Nicht mehr Public
Sabine Schicketanz findet den indirekten Eintritt ungehörig
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Um es gleich vorneweg zu sagen: Dass für die Public Viewing Area seit Dienstag ein indirekter Eintritt gezahlt werden muss, ist eine Frechheit und absolut ungehörig. Nicht nur, weil der von der Fifa auserkorene englische Name für die Areale mit Großbildleinwand bereits in sich trägt, dass hier die Öffentlichkeit Fußball gucken soll – Public Viewing eben. Öffentlich ist das Areal jetzt aber nicht mehr. Denn der Zwang, drei Euro für Essen oder Getränk ausgeben zu müssen, ist eine Zugangsbeschränkung. Der Teil der Öffentlichkeit, der das nicht kann oder will, ist ausgeschlossen. Hinzu kommt, dass sich bereits vor der WM die Spekulation hartnäckig hielt, die Public Viewing Area werde Eintritt kosten. Bei der Eröffnung wurde dann auch von der Politik noch einmal das Gegenteil behauptet. Nun die drei Euro zu kassieren, ist schlicht Wortbruch – selbst wenn die Fifa-Vermarktungsfirma das Verfahren erlaubt. Und der indirekte Eintritt gibt jenen Recht, die das Konzept der Potsdamer Public Viewing Area von vornherein kritisierten. Es sei falsch kalkuliert worden, niemals könnten die Gastronomen und Einzelhändler ihre Beteiligung an der Area erwirtschaften, meinten sie – eher gehe die komplette Innenstadt pleite.
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