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Das Bürgerhaus Neu Fahrland wurde 2012 eröffnet. Hier probt gerade die Kindertanzgruppe.

© Ottmar Winter PNN/Ottmar Winter PNN

Nicht nur der Name ändert sich: So sieht die Zukunft des Bürgerhauses in Neu Fahrland aus

Der neue Manager des Potsdamer Kulturraums hat bereits einige Veränderungen angestoßen. Künftig soll es mehr Möglichkeiten zum Mitmachen geben.

Kirchbergtreff nach der Adresse, Haus der fröhlichen Leute oder besser Birni nach der früheren Birnenplantage? Die Neu Fahrländer suchen einen neuen Namen für ihr Bürgerhaus. Initiator der Befragung ist der neue Hausmanager Stephan Blank von der „Soziale Stadt ProPotsdam gGmbH“. Das Unternehmen hat das Bürgerhaus zu Jahresbeginn übernommen, nachdem der langjährige Betreiber, KSC, sich 2022 aufgelöst hat.

Blank hat sich keine große Eingewöhnungszeit gegönnt, sondern gleich die Initiative ergriffen. „Es ist immer gut, wenn die Menschen von Anfang an sehen, dass sich etwas bewegt“, ist seine Überzeugung. Der Name „Bürgerhaus“ hätte so etwas Langweiliges, etwas, dass nach Amt klingt. „Die Menschen identifizieren sich eher mit etwas Lebendigen, mit einem Namen der neugierig macht.“

Der neue Name soll für alle 1600 Neu Fahrländer passen, für Jung und Alt

Carmen Klockow, Ortsvorsteherin von Neu Fahrland

Für die Namenssuche hat er zu einem kleinen Kniff gegriffen: Wer sich am Tag der Offenen Tür im März mit einem Vorschlag beteiligte, bekam ein Gratisgetränk. 40 Vorschläge sind eingegangen. Manches davon gibt es in Potsdam schon, aber es bleibt genug übrig. Der Ortsbeirat unter der Leitung von Carmen Klockow (Bürgerbündnis) wird sich in den nächsten Wochen Gedanken darüber machen und dann drei bis vier Vorschläge zur Entscheidung vorlegen. „Der neue Name“, sagt Klockow, „soll für alle 1600 Neu Fahrländer passen, für Jung und Alt.“

Ortsvorsteherin Carmen Klockow vom Bürgerbündnis freut sich, dass das Bürgerhaus unter neuer Leitung steht.
Ortsvorsteherin Carmen Klockow vom Bürgerbündnis freut sich, dass das Bürgerhaus unter neuer Leitung steht.

© Ottmar Winter PNN/Ottmar Winter PNN

Klockow ist froh darüber, dass der Neu Fahrländer Blank dem Bürgerhaus jetzt vorsteht. „Wir wollten unbedingt ihn gewinnen und uns auf keinen Fall jemanden vor die Nase setzen lassen“, erzählt sie. Er wohne erst seit zwei Jahren im Ort, hätte sich jedoch von Anfang engagiert. Die ersten Ergebnisse seiner Arbeit, seine Ideen und sein Engagement geben ihr Recht.

Die Suche nach einem neuen Namen ist nicht alles, was der Jazz-Musiker seit seinem Start als Manager auf die Beine gestellt hat. Das Haus hat eine neue, modernere Website bekommen. Gleich auf der Startseite werden die Einwohner animiert, ihr Haus zu einem wirklichen Treffpunkt zu machen, indem sie selbst mittun. Das könne ein Kursangebot sein oder die Pflege des Gartens.

Wunsch nach mehr Kursen und einer Kinderparty

Blank möchte zum einem mehr Kulturangebote nach Neu Fahrland bringen. Er schaut sich um, was in ähnlichen Einrichtungen gut ankommt. Anfang Juni wird ein Opernsänger einen Diavortrag über Norwegen halten und auch singen.

Andererseits soll es mehr Möglichkeiten zum Mitmachen geben. Bisher dominierten Bewegungsangebote und eine Singegruppe. Auch dafür hat Blank die Neu Fahrländer nach ihren Wünschen gefragt. Viele Ideen kamen zusammen. Eine Strandparty für Kinder stand ebenso auf dem Wunschzettel, wie ein Italienischkurs oder Biographiearbeit. Nicht alles lasse sich so einfach umsetzen. Doch einen gemischten Chor und Saxophonunterricht sieht Blank schon bald Einzug halten.

Eine Kindertanzgruppe gibt es schon - die Neu Fahrländer wollen aber auch gerne eine Strandparty für die Jugend.
Eine Kindertanzgruppe gibt es schon - die Neu Fahrländer wollen aber auch gerne eine Strandparty für die Jugend.

© Ottmar Winter PNN/Ottmar Winter PNN

Unabhängig davon gibt es seit Jahresbeginn einen Zumbakurs und eine Mädchen-Tanzgruppe. Sechs Mädchen zwischen acht und 12 Jahren kommen hier einmal pro Woche für zwei Stunden zusammen. „Ich tanze gern“, erzählt die Elfjährige Leonie Klinkmüller. „Es ist gut, dass ich das in der Nähe machen kann und nicht in die Stadt fahren muss.“ Trainiert werden die Mädchen von Nina Filipp. Die Sängerin und Musicaldarstellerin wohnt seit sieben Jahren in Neu Fahrland und hat die Gruppe gern übernommen.

Dass die Neu Fahrländer sich das Leben in ihrem Bürgerhaus selbst mitorganisieren ist ganz im Sinne des Trägers. „Wir wollen im Hintergrund bleiben, das wichtige Backoffice sein, dass alles Bürokratisches wegorganisiert“, beschreibt Daniel Beermann, Geschäftsführer der gGmbH seine Vorstellungen. Das Leben vor Ort sollen die Einwohner selbst in die Hand nehmen. Carmen Klockow ist da guter Dinge. „Es ist schön, dass wir als Ortsbeirat durch den Hausmanager entlastet werden. Das schafft Kapazitäten für ehrenamtliches Mittun.“

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