ATLAS: Nicht nur Zukunft
Zukunftswahlkampf – das klingt visionär und fortschrittlich. Und es ist wohl auch der Wunsch der Potsdamer SPD, so verstanden zu werden.
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Zukunftswahlkampf – das klingt visionär und fortschrittlich. Und es ist wohl auch der Wunsch der Potsdamer SPD, so verstanden zu werden. Natürlich haben die Wähler ein Recht darauf, zu wissen, wie die künftige Politik des möglichen Oberbürgermeisters aussehen soll. Doch steckt wohl mehr hinter der Aussage von SPD-Stadtchef Mike Schubert, einen Vergangenheitswahlkampf vermeiden zu wollen. Koalitionsräson im Land heißt ein Grund dafür. Mit seiner Ankündigung, die Vergangenheit gegnerischer Kandidaten im eigenen Wahlkampf ruhen zu lassen, spielt er den Ball weiter – zu CDU, Grünen, FDP. Die werden diese Linie möglicherweise nicht mittragen. Sollte also wie erwartet Hans-Jürgen Scharfenberg für die Linke in den Ring gehen, wird seine Vergangenheit als Inoffizieller Mitarbeiter der Staatssicherheit ohne Zweifel Wahlkampfthema sein – nicht zuletzt nach der monatelangen Diskussion im Land. Doch hat Potsdams SPD die IM-Debatte dank ihres Oberbürgermeisters längst in die Öffentlichkeit getragen. Jann Jakobs erklärte, er halte es nicht für richtig, wenn ehemalige IM als Oberbürgermeister kandidieren. Was beweist: Zu einer Personenwahl wie der zum Oberbürgermeister gehören die politische und persönliche Vergangenheit der Kandidaten ohne Frage dazu.
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