Landeshauptstadt: Nicht ohne einen Rasen
Stadtteilnetzwerk Potsdam-West lud zur Ideenrunde ein / Sechs neue Projekte für 2011
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Potsdam-West - Es waren vorwiegend junge Leute, die sich am Samstag zur Stadtteilkonferenz Potsdam-West im Gemeindesaal der Erlöserkirche eingefunden hatten – insgesamt etwa 40. Am Vormittag durften Ideen und Wünsche vorgetragen werden und die Ideengeber „auch ruhig mal spinnen“, sagt Ulrike Bleyl. Sie ist Vorstandsvorsitzende des Stadtteilnetzwerkes e.V., der die Konferenz organisiert und gerade erst seinen offiziellen Vereinsstatus bekommen hat. 13 Themen wurden angesprochen, von denen dann sechs genügend „Drive“ bekamen, wie Bleyl sagt, um ins Arbeitsprogramm 2011 aufgenommen zu werden. „Aber die anderen Ideen sind nicht verloren, sie kommen spätestens im nächsten Jahr wieder auf die Tagesordnung.“
Ziemlich verärgert waren die Teilnehmer der Konferenz über den Umgang der Stadtverwaltung mit dem Sport- und Spielplatz Westkurve. Die Vertreter der Initiative Westkurve, die mit vielen Helfern bereits den Spielplatz ausgebaut, einen Rutschenturm und einen Lehmofen aufgestellt haben, wollen unbedingt einen grünen Sportplatz mit einer Rasenfläche in der Mitte haben. Die Stadtverwaltung dagegen favorisiert einen pflegeleichten Kunststoffbelag. „Das ist mit uns nicht zu machen“, meinten die Sprecher der Initiative Stefan Wiesensee und Thomas Schonhof. „Wir wollen unbedingt einen grünen Rasen haben.“ Sie halten es durchaus für möglich, den zu pflegen. Auch mit den Vorstellungen der Stadt, den Platz nach seiner Fertigstellung abends abzuschließen, können sie sich nicht anfreunden. Es soll ein Sport- und Begegnungsplatz sein, so die Initiative.
Ins Grüne wollen auch die Befürworter von Gemeinschaftsgärten. Sie haben dafür das Gelände hinter der Westkurve entlang des Bahndammes ins Auge gefasst und suchen nun Mitstreiter. Das Areal sei verwildert und werde von niemandem beansprucht. Wem es gehört, scheint unklar. Vorabsprachen werden daher wohl nötig sein.
Bereits feste Umrisse haben zwei andere Projekte. Eine Woche vor Ostern wird auf der Stadtheide zu einem Ostermarkt eingeladen und die Kulturinitiative „Localize“ soll nach Potsdam-West geholt werden. Den Ostermarkt mit Bastelangeboten, Spiel und Spaß als Treff der Anwohner organisiert Ulrike Bleyl selbst. Als gelernte Hebamme ist sie sicher eine gute Geburtshelferin des Events. Für „Localize“, das seit drei Jahren in Potsdams City stattfindende und nun nach West wandernde Heimatfestival, wurden erste Konturen gezeichnet. Es findet in diesem Jahr vom 22. bis 26. Juni statt. Auch das Angebot einer Stadtteilwerkstatt hat schon einen festen Rahmen, für den Marcel Pilz bürgt. Im Atelierhaus Scholle 51 gibt es die Voraussetzungen für handwerkliche Arbeiten wie Fahrradreparaturen, bauen, basteln und werken. Diese Möglichkeiten sollen Kindern wie Erwachsenen geboten werden. Gesucht werden jetzt Mitstreiter und passendes Werkzeug.
Punkt 6 auf der Tagesordnung war die Organisation eines Flohmarktes. Aber auch die Einrichtung einer Internetseite für den Stadtteilnetzwerk-Verein oder ein Fest am Wasser gehören zu den neuen Ideen, die bei der Stadtteilkonferenz gesammelt wurden. Hella Dittfeld
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