ATLAS: Nicht wundern
Eigentlich stimmt der Ansatz: In einer von Touristen profitierenden Stadt wie Potsdam sollen sich Branchen, die von den Besuchern profitieren, auch am Marketing beteiligen. Insofern hat Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) mit seinem Vorstoß recht, eine neue Abgabe für die Tourismuswirtschaft einführen zu wollen.
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Eigentlich stimmt der Ansatz: In einer von Touristen profitierenden Stadt wie Potsdam sollen sich Branchen, die von den Besuchern profitieren, auch am Marketing beteiligen. Insofern hat Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) mit seinem Vorstoß recht, eine neue Abgabe für die Tourismuswirtschaft einführen zu wollen. Allerdings kommt die Idee zur Unzeit: Gerade klagen Hoteliers gegen die erst im Frühjahr eingeführte Bettensteuer. Dazu wirken die heftigen Querelen um die im vergangenen Jahr – nur an der Uneinigkeit der Stadtpolitik – gescheiterte Tourismusabgabe nach, das Vertrauensverhältnis zwischen Stadtverwaltung und Tourismusbranche ist seither beschädigt. In dieser Tradition steht auch die neue Jakobs-Idee: nicht abgesprochen mit den Branchenvertretern und gleich verbunden mit deutlichen Drohungen etwaiger Leistungskürzungen. Soll das etwa vertrauensbildend wirken? Insofern muss sich die Stadtverwaltung auch nicht wundern, wenn ihr, wie zuletzt wieder einmal geschehen, Spitzenvertreter der regionalen Unternehmen und Branchenvertreter wirtschaftspolitisches Versagen vorwerfen.
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