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ATLAS: Nichts aussitzen

Die Bilder sind jetzt genau drei Monate alt: Mit einer Menschenkette protestierten die Kritiker am Tag der Eröffnung gegen die neue Dauerausstellung in der Gedenkstätte Leistikowstraße im April. Es war der vorläufige traurige Höhepunkt eines Konfliktes, der schon seit Jahren zwischen den Zeitzeugen sowie Gedenkstätten-Aktivisten der ersten Stunde und der neuen Gedenkstättenleitung um die Historikerin Ines Reich schwelt.

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Die Bilder sind jetzt genau drei Monate alt: Mit einer Menschenkette protestierten die Kritiker am Tag der Eröffnung gegen die neue Dauerausstellung in der Gedenkstätte Leistikowstraße im April. Es war der vorläufige traurige Höhepunkt eines Konfliktes, der schon seit Jahren zwischen den Zeitzeugen sowie Gedenkstätten-Aktivisten der ersten Stunde und der neuen Gedenkstättenleitung um die Historikerin Ines Reich schwelt. Nach Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) hat sich nun auch die CDU-Bundespolitikerin Beatrix Philipp als Vermittlerin angeboten. Wie nötig Vermittlung ist, zeigen nicht nur die Geschehnisse vom Eröffnungstag. Schlecht beraten wäre jetzt, wer glaubt, den Streit einfach aussitzen zu können. Beide Seiten sollten sich auf ein Gespräch einlassen. Denn das Gedenkstättenprojekt könnte von einem entspannteren Verhältnis zwischen Zeitzeugen und Gedenkstättenleitung nur profitieren. Potsdam hat mit der Gedenkstätte in dem ehemaligen KGB-Gefängnis immerhin eine europaweit einzigartige Einrichtung an der Hand – und gleichzeitig die Chance, den Besuchern dort Aspekte der kommunistischen Diktatur durch die Mitarbeit von Zeitzeugen lebendig nahezubringen. Daran muss beiden Seiten gelegen sein. Aussitzen zählt also nicht.

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