Sport: Nichts für schwache Nerven
Volleyballer der WSG Waldstadt beendeten ihre Niederlagen-Serie und bezwangen Cottbus mit 3:2
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Volleyballer der WSG Waldstadt beendeten ihre Niederlagen-Serie und bezwangen Cottbus mit 3:2 Von Henner Mallwitz Nein, für schwache Gemüter war das nichts: Die Spannung trug sich regelrecht vom Platz aufs Publikum über. Trampeln und Johlen, Trommeln und Klatschen – die Euphorie der hundert Fans in der Sporthalle an der Heinrich-Mann-Allee mag am Sonnabend ein Grund mit dafür gewesen sein, dass ihr Team als Gewinner aus einer harten Partie hervorging. Mit 3:2 (25:21, 31:33, 25:21, 18:25 und 15:12) besiegten die Volleyballer der WSG Waldstadt das Regionalligateam von Energie Cottbus und setzten damit einer Serie von zuletzt sieben Niederlagen in Folge endlich ein Ende. „Gerade gegen Cottbus war dieser Sieg so wichtig“, sagte Spielertrainer Frank Hänel nach dem Match zu Recht. Denn schließlich waren die Lausitzer für seine Jungs schon längst kein unbeschriebenes Blatt. „Wir kennen uns noch aus der Brandenburgliga“, so der Coach. „Dreimal haben wir da gegen einander gespielt, und dreimal gingen wir als Verlierer vom Platz.“ Das lief nun anders, auch wenn Hänel mit seiner Truppe nicht in allen Zügen zufrieden war. „Wir hätten den zweiten Satz ebenfalls gewinnen müssen“, resümierte er. „Dann hätte das Ganze womöglich mit einem 3:0-Sieg geendet.“ Zu viele eigene Fehler unter anderem bei den Annahmen wurden da ausgemacht, und ab und zu schlich sich auch Unkonzentriertheit ein. Und so kam es schon vor, dass gleich kurz nach Satzbeginn fünf Punkte aufgeholt werden mussten. „In einem solchen Spiel, in dem jeder Spielzug zählt, ein wirklich schwieriges Unterfangen. Da lagen die Nerven blank“, so der Trainer. Aber – und das sei dem Team besonders anzurechnen – die Mannschaft gab sich nie auf, bündelte immer nochmal die notwendigen Kräfte und riss das Ruder letztlich doch noch herum. Ist der Knoten nun geplatzt? Wünschenswert wäre es, doch Genaues soll erst die morgige Spielauswertung bringen. Dann ist neben dem Spieler und Trainer auch der Psychologe Hänel gefragt. „Die Einstellung, die wir am Sonnabend gehabt haben, müssen wir uns bewahren“, weiß 45-Jährige. „Und das muss im Kopf eines jeden Einzelnen festsitzen.“ Denn trotz des Sieges stehe die WSG Waldstadt als Aufsteiger nach wie vor auf einem Abstiegsplatz. Leichte Gegner gebe es als Vorletzter nicht, auch wenn es am kommenden Wochenende zum Tabellenletzten nach Schöneiche geht. „Natürlich kommt als Ziel nur ein Sieg in Frage“, hat der Coach seine Mannen schon mal motiviert. „Aber das geht eben nur, wenn niemand den letzten Sieg als Ruhekissen sieht.“ Nach dem Spiel schaute Hänel noch einmal nach oben auf die Ränge. Wohl wissend, dass der Ausgang des Matches zum großen Teil auch den Fans zu verdanken war. Diese tolle Stimmung habe sich übertragen und viel bewirkt. „Gerade wenn man sieben Niederlagen aufzuweisen hat, ist die Unterstützung der Fans besonders wichtig“, so der Trainer. „Und mit unserem Spiel haben wir ihnen ja auch etwas zurück gegeben.“ Das soll beim nächsten Heimspiel nicht anders werden. Dem ganz besonderen am Nikolaustag. Dem Lokalderby gegen die Männer vom USV Potsdam, die derzeit Tabellendritter hinter Wittenberg und Spandau sind. „Da brennt auf alle Fälle die Luft“, weiß Hänel. „Auf dem Spielfeld und auf den Rängen.“ Der USV – die große Konkurrenz? „Ja, aber eine ganz gesunde.“
Henner Mallwitz
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