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Landeshauptstadt: „Nie vergessen: Auch Gruftis haben Spaß“ Neue Internet-Seite für Potsdams schwarze Szene

Sie heißen „Schattenjägerin“, „Dead Prophets Voice“ oder „Lestat“, ihr Musikgeschmack schwankt zwischen dunklen Gothic- und Metal-Klängen, sie tragen vorzugsweise schwarze Kleidung – und sie kommen alle aus Potsdam und Umgebung. Seit dem 2.

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Sie heißen „Schattenjägerin“, „Dead Prophets Voice“ oder „Lestat“, ihr Musikgeschmack schwankt zwischen dunklen Gothic- und Metal-Klängen, sie tragen vorzugsweise schwarze Kleidung – und sie kommen alle aus Potsdam und Umgebung. Seit dem 2. März um 21.55 Uhr besitzt die schwarze Szene der Region ihr eigenes Forum im Internet. Der 28-jährige Potsdamer Torsten Lange hat den „Markt“ programmiert. „Die Seiten sollten übersichtlich und informativ sein und die Möglichkeit geben, miteinander zu kommunizieren“, sagt er über den Anspruch an die Homepage. Inzwischen nutzen 60 Teilnehmer das Gratis-Angebot. Einer davon ist Christian Knappe alias „Gottesträne“. Der 25-jährige Student ist auch in anderen „schwarzen“ Internet-Börsen registriert, sie tragen Namen wie schwarzes-berlin.com. Am Potsdamer Schwarzmarkt mag er den übersichtlichen Aufbau der Seite. „Ich kann hier alles rund um die Szene in Potsdam und Umland erfahren, ohne seitenlange Artikel in abstrakter Minimalschrift lesen zu müssen“, sagt Knappe. Gerade für Potsdam Informationen zu geben und die Szene zusammenrücken zu lassen war auch die Idee, als Schwarzmarkt-Gründer Torsten Lange die Seite entwarf. „Die Seite soll im besten Sinne ein Marktplatz sein, auf dem sich die Szene der Region näher kommt“, sagt Torsten Lange. Der selbständige Netzwerkspezialist ist selbst „überrascht“, dass seine Seite nach knapp fünf Wochen pro Tag bis zu 4000 Zugriffe zählt. Integriert sind bisher ein Forum zum Diskutieren, jeweils ein Bereich für Berichte, Termine und News aus der Region, ein Chat sowie die Möglichkeit zum Abschicken von privaten Nachrichten an andere Teilnehmer. Jeder im Schwarzmarkt Registrierte besitzt ein eigenes Profil mit Bild und einer kurzen Vorstellung seiner selbst. Die zumeist obskuren Namen stammen zum Teil aus Mythologien, aber sollen oft auch einfach die Nähe zur düsteren Musik demonstrieren. Dafür, dass bei den Diskussionen im Forum der Ton gewahrt bleibt und die Themen nicht ausufern oder abdriften, gibt es beim Schwarzmarkt Moderatoren wie Silvana Conrad. „Ich hoffe, dass wir nicht den Fehler machen, dass unser Team unnahbar und anonym wirkt. Wir wollen, dass sich dieser Platz hier zu einer offenen Gemeinschaft entwickelt,“ sagt die 20-jährige Studentin, die sich im Netz „nastizia“ nennt. Da pflichtet ihr „Rhonwen“ alias Corina Brucker zu, die ebenfalls als Moderatorin auf der Seite aktiv ist. „Ich denke, Lockerheit und Humor sind hier sehr wichtig. Denn es darf nie vergessen werden: Auch Gruftis haben Spaß“, sagt die 22-jährige Studentin. Zu ihrer Musik und ihrem Lebensstil sind die meisten der Schwarzmarktler mit etwa 15 Jahren gekommen, der Einfluss kam von Geschwistern oder Freunden. Moderator Steffen „Rosenleid“ Thiele war neben Gothic und Metal-Musik schon „immer fasziniert von langen Haaren. Und eben von Schwarz an sich, wie er sagt: „Ausdrucksstark, variabel und wunderschön.“ Auch „Rhonwen“ schwärmt: „Schwarz ist ebenso wie Rot die ''Farbe'' des Kampfes für das Leben und der Veränderung. Schwarz ist für mich Individualität mit Tiefgang.“ Über solche Themen diskutieren die Nutzer des Online-Schwarzmarkts, aber auch über Klubs, Klamotten, Musik, Gedichte, Bücher Wer will, kann selbst Texte und News für die Region schreiben. Gründer Torsten „schwarzer schleier“ Lange will die Mitgliederschar weiter vergrößern. Seit einer Woche werden Werbeflyer für seine Seite in den einschlägigen Klubs von Potsdam und Berlin verteilt, der Anteil an Hauptstädtern soll vergrößert werden. „Ich hoffe, dass wir irgendwann auf 1000 Mitglieder anwachsen, dass haben ähnliche Seiten in anderen Städten schließlich auch geschafft.“ Henri Kramer Der „Schwarzmarkt“ im Internet www.schwarzmarkt-potsdam.de

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