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Landeshauptstadt: Niekisch bleibt Kreischef

Parteitag: CDU nahm zwei neue Ortsverbände auf

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Parteitag: CDU nahm zwei neue Ortsverbände auf Von Erhart Hohenstein Der CDU-Kreisverband nahm auf seinem Kreis- und Wahlparteitag, der am Mittwochabend im Großen Militärwaisenhaus stattfand, zwei neue Ortsverbände auf: Golm und Groß Glienicke. Beide Orte werden bekanntlich nach Potsdam eingemeindet. Die CDU-Mitglieder aus den ebenfalls der Landeshauptstadt zugeordneten Ortschaften des ehemaligen Amtes Fahrland gehören nun zu Stadtteilverbänden. Auf dem Kreisparteitag wurde der Historiker Dr. Wieland Niekisch mit 90 von 103 Stimmen als Kreisvorsitzender bestätigt. Er war der einzige Kandidat. Zu seinen Stellvertretern wurden der Unternehmer Horst Heinzel (Golm/93 Stimmen), der Jurist Götz T. Friederich (88), die Juristin Judith Preuß (65) und die Beamtin Edeltraud Eiserbeck (62) gewählt. Die Anzahl der Ortsverbände steigt damit von fünf auf sieben. Als „Glorreiche Sieben“ statt des bisherigen „Fähnleins der Aufrechten“ wollen sie bei den Kommunalwahlen am 26. Oktober die Zahl der jetzt sechs Stadtverordnetenmandate deutlich erhöhen. Dafür haben sie als erste Partei bereits die Plakate mit ihren Spitzenkandidaten geklebt und ihr Wahlprogramm in einer Broschüre veröffentlicht. Für die fünf Wahlkreise wurde mit 74 CDU-Bewerbern fast die Maximalzahl aufgestellt, zudem wollen 36 Kandidaten in die Ortsbeiräte der einst selbständigen Gemeinden einziehen. Für die Kampagne werden rund 31 000 Euro eingesetzt, was auch durch die deutlich angestiegene Summe der Parteispenden ermöglicht wird. Aus Sicht des in seinem Amt bestätigten Kreisvorsitzenden stehen die Zeichen für einen Wahlerfolg günstig. Seit 1995 hat die Potsdamer CDU ihre Mitgliederzahl von 150 auf fast 400 erhöht. Davon nahmen mehr als 100 am Kreisparteitag teil. Die Partei habe das Sanierungsprogramm für die Potsdamer Schulen und Kindergärten, den Bau der Ortsumgehung Drewitz und ein modernes Nahverkehrssystem nach dem „Takt 2000“ durchgesetzt. Daran besitze die kleine Stadtverordneten- CDU-Fraktion hohen Anteil. Ihr Vorsitzender Eberhard Kapuste erklärte, die Ausgangsposition vor Wahlen sei noch nie so gut gewesen wie diesmal. Nach den Worten der Bundestagsabgeordneten Katherina Reiche hat sich in der Stadt das Klima gegenüber der CDU verändert. Die Partei, die für das „bürgerliche Potsdam“ stehe, werde jetzt von den Bürgern angenommen und sei als Gesprächpartner gefragt. Der Landesvorsitzende Jörg Schönbohm sieht in der Geschlossenheit und Verlässlichkeit der Union, was sie von SPD und PDS unterscheide, einen Erfolgsgaranten. Die CDU werde aus den Kommunalwahlen sicher nicht als stärkste Kraft hervorgehen, aber eine Position erreichen, in der in Potsdam nichts mehr gegen sie entschieden werden könne. Wahlziel ist, die 20-Prozent-Grenze zu knacken und mindestens zehn Mandate zu erringen. Dies sollte auch der Ortsverband in dem gegen den Einwohnerwillen eingemeindeten Golm als Chance verstehen, der CDU in Potsdam höhere Geltung zu verschaffen. Schönbohm, der als Innenminister die Eingemeindung durchgesetzt hatte, reagierte damit auf den Golmer CDU-Chef Horst Heinzel, der einen letzten wehmütigen Rückblick auf den gescheiterten Versuch geworfen hatte, den Ort an die wirtschaftlich prosperierende und CDU-regierte Stadt Werder (Havel) statt an das hoch verschuldete, „rot-rote“ Potsdam anzuschließen.

Erhart Hohenstein

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