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Landeshauptstadt: Niemeyer-Bad in Speicherstadt

FDP vermisst „roten Faden“ bei Stadtplanung und fordert Umzug des Bad-Neubaus

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FDP vermisst „roten Faden“ bei Stadtplanung und fordert Umzug des Bad-Neubaus Innenstadt - Die Potsdamer FDP hat gegenüber PNN der Stadtverwaltung Konzeptionslosigkeit bei der Wiederentwicklung der historischen Mitte vorgeworfen. Der Landtagsneubau sei zur Revitalisierung des Alten Markts nicht geeignet, „denn wie oft tagt denn der Landtag wirklich“, fragte Berend Diekmann, Sprecher des Kreisverbandes. Dass Landtagsstandorte „tote Areale“ seien, könne in Hannover und Dresden beobachtet werden, sagte FDP-Experte Architekt Holger Kühnel. Er forderte, den neuen Potsdamer Landtag als multifunktionalen Bau zu planen. „Denn warum sollte die Fachhochschule vom Alten Markt wegziehen?“ Die funktionalen Räume wie Sitzungs- und Konferenzsäle könnten Landtag und Fachhochschule sich teilen. Zudem dürften Universität und Fachhochschule und ihre Studenten nicht weiter aus der Stadt herausgedrängt und zersplittert werden. Als Fehlplanung betrachtet die Potsdamer FDP auch die Schiffbauergasse: Sie liege zu weit außerhalb. Besonders Jugendliche, welche die Innenstadt beleben könnten, seien in die Berliner Vorstadt zurückgedrängt worden. Für die FDP wäre der Alte Markt der ideale Standort für den Theaterneubau gewesen. Einen Schwerpunkt wollen die Liberalen jetzt in der Entwicklung der brachliegenden Speicherstadt sehen. Der brasilianische Stararchitekt Oscar Niemeyer solle seinen Entwurf umplanen, damit das Freizeitbad an diesem Standort direkt am Wasser realisiert werden könne, so Kühnel, der selbst bereits einen Vorschlag für einen Masterplan für die Speicherstadt entwickelt hat. Er sieht exklusives Wohnen am Wasser, eine Marina und den Erhalt der denkmalgeschützten Speicher vor. Wo einst eine Arena geplant war, wäre nun Platz für das Freizeitbad. Bisher konnte jedoch nach Angaben der Stadt keine Einigkeit mit den Grundstückseigentümern erzielt werden; die Entwicklungsgesellschaft Speicherstadt GmbH befindet sich in Gründung. Nach Ansicht der FDP muss das gesamte innerstädtische Areal inklusive dem ebenfalls brachliegenden RAW-Gelände am Hauptbahnhof „neu gedacht“ werden. Es könne nicht allein dort gebaut und entwickelt werden, wo Fördergelder fließen. „Die Gefahr ist, dass hier ein Patchwork entsteht, bei dem das einzelne Teil zu klein ist, um Massen anzuziehen“, meinte der FDP-Kreisvorsitzende Marcel Yon. Es fehle der „rote Faden“. Potsdam werde bisher mit einem Flickenteppich von zentraler städtischer Infrastruktur ohne inneren Zusammenhang „zur Vorstadt entwickelt“, so Diekmann. Er warnte zudem davor, dass Potsdam bei der Länderfusion mit Berlin durch schlechte Planungen bei Ministeriumsstandorten „leicht ausgehebelt“ werden könne.SCH

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