Landeshauptstadt: Nikolaikirche: Ausstellung zum 25. Jubiläum der Gemeinde
Innenstadt – Mitte dieses Jahres beginnen die Arbeiten an der Kuppel der Nikolaikirche. Die tragende Stahlkonstruktion der Laterne weist erhebliche Korrosionsschäden auf und bedarf der Reparatur.
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Innenstadt – Mitte dieses Jahres beginnen die Arbeiten an der Kuppel der Nikolaikirche. Die tragende Stahlkonstruktion der Laterne weist erhebliche Korrosionsschäden auf und bedarf der Reparatur. Ursprünglich sollten Tambour und Laterne mittels eines Kranes auf den Alten Markt gehoben und dort am Boden restauriert werden. „Die Abnahme des Bauteils ist schwer und nur mit großen Komplikationen möglich“, teilt jetzt das Architekturbüro Bernd Redlich mit, das bei der Rekonstruktion der Nikolaikirche federführend ist. Es sei vorgesehen, die Kuppellaterne einzurüsten. Das Gerüst werde auf dem Boden vormontiert und dann über 60 Meter hoch über die Kuppel gehoben.
Diese und andere Tatsachen sind seit Sonnabend in einer kleinen Ausstellung in Bild und Text im rechten Seitengang der Kirche zu erfahren. Es ist eine intime und nach Meinung der ersten Besucher eindrucksvolle Schau, die einen knappen und optisch gut gemachten Überblick über die Zerstörung und den Wiederaufbaus von Potsdams stadtbildprägendem Bauwerk gibt. Anlass ist das 25. Jubiläum der Kirchengemeinde St. Nikolai.
Bildmaterial und Texte entstanden unter der Obhut des Büros Redlich. Folgende Themen sind auf Schautafeln dargestellt: Schinkel, Persius, Der Krieg, Kirche in Not, Die Engel, Alter Markt, Die Kuppel, Restaurierung 2006 bis 2008. Es ist das Besondere der kleinen Schau in dem halbrunden Raum, dass sie darüber aufklärt, wie es mit der Nikolaikirche weitergeht. Denn auch nach den umfangreichen Arbeiten an der Kuppel ist die Restaurierung längst nicht abgeschlossen.
Am Eingang der Ausstellung ist das verrostete Stützgerüst vom Zinkguss-Engel des Nord-Ost-Eckturmes ausgestellt. Der Engel wird noch in diesem Jahr in einer Berliner Werkstatt wieder hergestellt. Im nächsten Jahr geht es endlich mit der Fassade weiter und zwar beginnen die Arbeiten auf der Nordseite. Im Uhrzeigersinn arbeiten sich die Maurer dann auf die Schauseite der Kirche vor. Den gesamten neuzeitlichen Zementputz müssen sie entfernen, das Gemäuer entsalzen und reparieren, ehe ein Neuverputz mit Kalkmörtel erfolgen kann. Ferner sind umfangreiche Kupfer- und Steinmetzarbeiten notwendig, drei Glockenstühle sind aufzuarbeiten und eine Glocke zu ergänzen. Im Jahre 2008 ist diese Phase der Restaurierung beendet. Aber einiges bleibt laut Redlich offen, weil es nicht finanzierbar ist, so die Rekonstruktion der sieben Engelsfiguren in der Kuppellaterne, die Palmetten auf dem Säulengang und am Kuppelfuß, die Giebelreliefs im Portikus sowie die historisch überlieferte Teilvergoldung der Kuppel. Günter Schenke
Günter Schenke
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