Landeshauptstadt: Noch bis November geöffnet
Abschied vom alten Planetarium verzögert sich
Stand:
Endlich sollte das Potsdamer Planetarium 1980 von Carl Zeiss Jena einen neuen leistungsfähigen Projektor ZKP 2 erhalten, aber der ging dann nach Mexiko. Anlässlich seines Staatsbesuches ließ Erich Honecker das Gerät requirieren und als Gastgeschenk überreichen. Potsdam kam dann aber doch noch zu seinem ZKP 2. Die Jenaer Gerätebauer stellten ein Kleinplanetarium zur Verfügung, das zuvor auf der Leipziger Messe ausgestellt worden war. Es hat sich inzwischen in mehr als 10 000 Veranstaltungen zum gestirnten Himmel bewährt.
Dies war eine der Anekdoten, die Planetariumsleiter Rolf König und sein Vorgänger Arnold Zenkert auf dem Abschiedsabend für die seit 38 Jahren in einer ehemaligen königlichen Reithalle im Neuen Garten untergebrachten Einrichtung erzählten. Bekanntlich will der Eigentümer, die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten, das Gebäude künftig selbst zur Erweiterung seiner Restaurierungswerkstätten nutzen. Das Planetarium war am 26. Oktober 1968 eingeweiht worden, nachdem bereits seit fünf Jahren eine von Arnold Zenkert gegründete Astronomische Arbeitsgemeinschaft bestand. 1970 wurde auch die Bruno-H.-Bürgel-Gedenkstätte in den Neuen Garten verlagert, die sich zuvor im Wohnhaus des Volksastronomen und Schriftstellers in der Merkurstraße 10 befunden hatte.
Wenn Montagabend im Beisein prominenter Sternenforscher wie Prof. Dr. Karl-Heinz Rädler, Gründungsdirektor des Astrophysikalischen Instituts und Prof. Dr. Dirck-Ekkehard Liebscher auch Abschied gefeiert wurde, das Planetarium hält seine Türen bis in den November hinein geöffnet. Grund für den späteren Umzugsbeginn ist eine Bauverzögerung an der Nachfolgeeinrichtung in der Gutenbergstraße. Am 15. Januar als Eröffnungstermin des neuen Planetariums hält die Urania aber fest. Dort werden den Besuchern im 47 Personen fassenden Kuppelraum, einer Bibliothek, einem Astroshop und Kaffeeküche zeitgemäße Bedingungen geboten. Am Sonnabend werden zunächst einmal Möbel, Geräte und Bücher Bürgels an den neuen Standort gebracht, wo auch die Gedenkstätte ihr Domizil erhält. E. Hoh
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: