Landeshauptstadt: Noch Geld zu vergeben
1,26 Millionen Euro für Schulsozialprojekte: Stadt stellt erste Beispiele vor und wirbt um weitere Ideen
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Geldsegen für die etablierten Träger in der Potsdamer Jugendhilfe: Für rund 1,26 Millionen Euro können sie in diesem und dem nächsten Jahr Sozialprojekte an Schulen verwirklichen. Bisher sind erst 387 000 Euro verplant. Die ersten neun konkreten Vorhaben stellte Sozialdezernentin Elona Müller-Preinesberger (parteilos) am Donnerstag vor Journalisten und später dem Jugendhilfeausschuss vor.
So können sich Potsdamer Schüler darauf einstellen, dass ihnen in den nächsten Monaten intensiver als bisher Medienkompetenz vermittelt wird, sie über Suchtgefahren aufgeklärt und sie an der Gestaltung ihrer Schule beteiligt werden. Die Vorhaben seien „alle sehr interessant“, so Müller-Preinesberger.
Die 1,26 Millionen Euro kommen vom Bund und könnten theoretisch auch dafür ausgegeben werden, in Potsdam mehr Schulsozialarbeiter einzusetzen. Bisher gibt es zehn solcher Stellen. Weitere will die Stadt vorerst nicht schaffen – weil die Gelder zunächst auf nur zwei Jahre befristet seien und befürchtet wird, dass einmal geschaffene Stellen nicht einfach wieder gestrichen werden können. „Auch bei den jetzt bewilligten Projekten gibt es keinen Anspruch auf Weiterförderung“, stellte Müller-Preinesberger klar. Über weitere 13 Projekte werde noch entschieden. Maximal könnte jedes Vorhaben 60 000 Euro pro Jahr erhalten. Sollte ein Projekt nicht das gewünschte Ergebnis bringen, könnte nach einem Jahr die Förderung beendet werden, hieß es. Es seien auch weitere Bewerbungen möglich.
Eines haben alle Projekte gemeinsam: Die Träger müssen sich verpflichten, mit den Schulen zusammenzuarbeiten. So wolle der Verein Chill Out an Schulen über Drogen aufklären und einen „gesundheitsfördernden Umgang mit suchtrelevanten Stoffen und Verhaltensweisen vermitteln“, wie es in der Projektbeschreibung heißt. Der Lindenpark will „lernbezogene Projekte“ umsetzen. Ein theaterpädagogisches Projekt plant der Treffpunkt Freizeit – und der Stadtjugendring will Beteiligungsmöglichkeiten für Schüler erhöhen und sie damit als „Experten ihrer Lebenswelt ernst und wahrnehmen“. Ebenso wird ein Anti-Gewalt-Programm des Stibb-Kinderschutzvereins gefördert.
Jugendamtschef Norbert Schweers betonte, bei den Bewerbungen seien in Potsdam schon etablierte Träger bevorzugt worden – um die Mittel des Bundes komplett in die Schule fließen zu lassen. Bei nicht in Potsdam ansässigen Trägern hätte man möglicherweise noch die nötige neue Infrastruktur bezahlen müssen, argumentierte Schweers. Vor allem sollten die Schulen profitieren, an denen bis jetzt keine Schulsozialarbeiter angestellt sind. Werde das Geld nicht ausgegeben, so Müller-Preinesberger im Ausschuss, verbleibe es im städtischen Haushalt: Das allerdings glaube sie nicht.
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