Landeshauptstadt: Noch Karten zur Schlössernacht
Für die Zukunft stehen schwierige Verhandlungen bevor / Stiftung fordert mehr Einfluss
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Für die Zukunft stehen schwierige Verhandlungen bevor / Stiftung fordert mehr Einfluss Innerhalb von drei Stunden nach Verkaufsstart waren im Mai angeblich die 32 000 Karten für die 7. Potsdamer Schlössernacht im Park Sanssouci vergriffen. Jetzt, wenige Tage vor der diesmal unter dem Motto „Auf Floras Spuren“ stehenden Großveranstaltung, sind sie wieder reichlich zu haben. Auch ein Sonderverkauf am 30. Juli brachte nicht den gewünschten Erfolg. Nach Aussage der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten handelt es sich bei den „Restkarten“ um ein reserviertes Kontingent für Sponsoren, Freunde und Unterstützer. Deren Interesse war aber nicht so groß wie erwartet. Gleiches trifft offensichtlich auf die Laufkundschaft zu, der die Karten nun angeboten werden. Garten- und Kunsthistoriker meinen, das läge auch am Programm, das von der Arbeitsgemeinschaft (Arge) Schlössernacht, in der drei Unternehmen zusammenarbeiten, angeboten wird. Das mit der Stiftung abgesprochene Konzept werde nachträglich verwässert, es gebe zu viele Allerweltsveranstaltungen, die an jedem beliebigen anderen Ort stattfinden könnten. Der Chef der neu gebildeten Marketing-Abteilung, Tillmann von Stockhausen, wollte das gegenüber PNN so nicht bestätigen. Man sei mit der Arge zufrieden. Bei den nach der Schlössernacht anstehenden Neuverhandlungen gehe es „lediglich um Nuancen“, die geändert werden müssten. Mehr wolle er dazu nicht sagen, um die Gespräche nicht vorzubelasten. Arge-Sprecher Rainer Mann geht nach dem Auslaufen des Dreijahresvertrages nun von erfolgreichen Neuverhandlungen aus. Die Stiftung habe Kontinuität in der Zusammenarbeit zugesagt. „Wir haben der Schlössernacht wieder auf die Beine geholfen und sie zu dem gemacht, was sie heute ist.“ Dabei seien zahlreiche originelle Ideen umgesetzt worden, so die wegbegleitenden Veranstaltungen am Rande der Spazierrouten. Selbstverständlich sei man für weitere Anregungen offen, wie sie von den neuen Führungskräften der Stiftung kommen. Aus v. Stockhausens Umfeld sind allerdings nicht so moderate Töne zu hören. Die Marketing-Abteilung fordere eine entschieden stärkere Einflussnahme auf die Programmgestaltung. Auch der Transport und die Verpflegung der Gäste seien nach wie vor nicht zufriedenstellend geklärt. „Die Stiftung ist es leid, zur Schlössernacht nur die Lampen auf den Wegen an- und auszuknipsen“, äußerte eine Mitarbeiterin sarkastisch. Diese Lampen werden am 20. August wieder auf 15 Kilometern die Wege im nächtlichen Park erhellen. Erhart Hohenstein
Erhart Hohenstein
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