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Sport: Noch klarer als erwartet

USV-Volleyballer besiegten WSG Waldstadt 3:0

Stand:

Die hintersinnige Verabschiedung durch den Hallensprecher kam fast einer zusätzlichen Demütigung gleich. „Ich denke, wir haben einen guten ersten Satz gesehen. Bis zum erneuten Aufeinandertreffen in ein paar Monaten wünsche ich unserem Gegner viel Erfolg. Ich denke, es steckt noch viel Entwicklungspotenzial in dieser jungen Truppe“, befand Sven Wüsthoff, der seit Jahr und Tag das Publikum durch die Heimspiele der Potsdamer USV-Volleyballer führt.

Wüsthoff überging geflissentlich, dass das lokale Kräftemessen beider Potsdamer Regionalliga-Vertretungen am Sonnabend zum Ende hin noch klarer als erwartet ausging. Vor 280 Zuschauern in der Sporthalle Heinrich-Mann-Allee zeigte der in Bestbesetzung antretende Favorit beim 3:0 (25:21, 25:17, 25:12) klar auf, wie weit er derzeit vom Niveau her über der WSG Waldstadt steht. Bereits nach 65 Minuten war die Partie beendet.

Bis Mitte des zweiten Satzes sahen die mehrheitlich den späteren Verlierer unterstützenden Besucher ein halbwegs interessantes Derby. Die WSG Waldstadt hielt zunächst auch ohne den etatmäßigen Zuspieler Robert Ließ respektabel mit, verzweifelte später jedoch an den eigenen Fehlern. Christoph Jahn, ihr Trainer, schien nach der Partie geschockt vom Auftritt des Aufsteigers, der sich nach der fünften Niederlage in Folge Gedanken um den weiteren Lauf der Dinge machen muss. „Wir sollten uns jetzt auf den kommenden Sonnabend konzentrieren, wenn der TSV Rudow zu uns kommt. Dieses Ding müssen wir gewinnen, dann wird auch die Stimmung wieder besser“, befand Jahn, der bei drei zu ermittelnden Absteigern und der aktuellen Bilanz von 6:14 Punkten nunmehr ernsthaft um den weiteren Klassenverbleib seiner jungen Truppe bangen muss.

Die USV-Volleyballer verkniffen sich vorgestern Abend beim Jubeln jeden Überschwang. „Wir hatten im Training Kopfhörer auf“, bemerkte Andreas Scheuerpflug mehr im Scherz und in Anspielung auf die akustische Dominanz der WSG-Anhänger. Der Olympiafünfte von Athen im Beach-Volleyball war sich schon vorher sicher, dass es keinerlei Zweifel über den sportlichen Ausgang der Partie geben wird.

Der USV verschaffte zu Beginn des dritten Satzes Sebastian Bubl und Attila Dahmann Spielpraxis. Außenangreifer Andreas Jurisch pausierte durchgängig. Der sprunggewaltige Haudrauf, dessen Mittun nicht erforderlich wurde, hatte auf der Wechselbank seinen Spaß. Der Rechtsanwalt fungiert seit Saisonbeginn ehrenamtlich als Manager des früheren Zweitligisten. „Unsere drei Geldgeber sehen es gern, wenn wir oben mitspielen“, sagte Jurisch schon vor Wochen und bemerkte mit Blick auf das in der 2. Bundesliga Nord derzeit dargebotene Niveau, dort mit einem USV Potsdam in aktueller Bestbesetzung auch heute noch eine ordentliche Rolle spielen zu können.

Thomas Gantz

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