zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Noch zu viele Barrieren für Behinderte

Probleme von Rollis in Bussen und Bahnen / Stufen im Theater nicht markiert

Stand:

Waldstadt II - Der Behindertenbeirat bemängelt, dass es noch zu viele Barrieren für behinderte Menschen in der Stadt gibt und dass es zu lange dauert, bis Mängel beseitigt sind. Vorsitzender Eberhard Bewer nannte auf der Sitzung gestern im Haus der Begegnung in der Waldstadt als Beispiel das neue Theater. Zwei Jahre ist das Haus nun schon offen und noch immer war es nicht möglich, die Stufen im Foyer für sehbehinderte Besucher vorschriftsmäßig zu markieren.

Rollstuhlfahrer beklagen nach wie vor das Fortkommen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Seit die EU-Richtlinie zur Beförderung von Rollstühlen gilt, müssen sie manchmal draußen bleiben, weil die in Potsdam fahrenden Busse nur einen Rollstuhl mitnehmen dürfen. Gelingt es schließlich einzusteigen, befinden sich die Befestigungsgurte oft nicht am Rolli-Stellplatz. In den Straßenbahnen gibt es überhaupt keine Möglichkeit, den Rollstuhl zu sichern. Hier dürfen zwar drei Rollstuhlfahrer gleichzeitig mitfahren, allerdings müssen sie dabei in Konkurrenz mit den Kinderwagen treten. Noch im März erwarte der Verkehrsbetrieb die ersten drei Busse einer anderen Bauart, welche Stellplätze für zwei Rollis haben. Bis Mai sollen insgesamt sieben solcher Busse verkehren. Dann gibt es allerdings die Rufbusse nicht mehr, die nur noch bis Ende April fahren.

Die meisten behinderten Menschen wollen am gesellschaftlichen Leben teilnehmen, brauchen jedoch dazu Begleitung oder andere Hilfestellungen. Um diese bezahlen zu können, haben Bedürftige die Möglichkeit, ein so genanntes „persönliches Budget“ zu beantragen. Über Möglichkeiten und Antragstellung will der Behindertenbeirat auf einer Veranstaltung am 27. März um 16 Uhr im Haus der Begegnung informieren.

Beate Schwarz von der Arbeitsgruppe „Barcelona“, die AG für eine barrierefreie Stadt, berichtet, dass es im Stadthaus im Zuge der Renovierung bis zum Jahre 2012 viele Verbesserungen gibt und noch geben wird. So bleiben die Flügeltüren nach Einwänden der behinderten Menschen jetzt offen, auch die Glastüren. Letztere fallen bei Brand zu. Allerdings ist der freie Durchgang nicht überall möglich, weil manche Türen nicht funktionieren. Günter Schenke

Günter Schenke

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })