Landeshauptstadt: Nordischer Traum in Holz
Förderverein „Kongnaes“ stellt Modell der Empfangshalle und Wiederaufbaupläne vor
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Der Förderverein „Kongsnaes“ verstärkt seine Bemühungen, die Potsdamer für den Wiederaufbau der Königlichen Matrosenstation am Jungfernsee zu interessieren. Ab Montag zeigt der Verein im Foyer des Stadthauses das Modell der 1892 von Holm Hansen Munthe errichteten Empfangshalle, die am Kriegsende 1945 durch sowjetischen Beschuss niederbrannte. Auf sechs Aufstellern informiert der Verein über die Geschichte der unter Kaiser Wilhelm II. in norwegischer Holzarchitektur erbauten Station, aber auch über den Stand der Wiederaufbauplanungen.
Die Foyerschau ist Bestandteil der größer angelegten Ausstellung „Norwegischer Holzbau – 1000 Jahre Handwerk und Architektur“, die in Berlin eröffnet wurde und Mitte Januar nach Wien geht. Der Vorschlag, den „Kongsnaes“-Teil in Potsdam zu zeigen, stammt von Stadtkonservator Andreas Kalesse. „Darin drückt sich das Interesse Potsdams aus, seine von vielen internationalen Einflüssen geprägte Architektur nun auch wieder um die norwegische Note zu bereichern“, erklärte der Vereinsvorsitzende Volker Schneeweiß gegenüber den PNN. „Dies käme dem Tourismus aus den skandinavischen Ländern zugute und könnte auch Grundlage für Partnerbeziehungen mit Städten und Einrichtungen in Norwegen sein.“
Der 1999 gegründete Förderverein will den Wiederaufbau der Empfangshalle als kostensparendes deutsch-norwegisches „Zwillingsprojekt“ verwirklichen. Mit der Empfangshalle soll gleichzeitig das baulich deckungsgleiche, ebenfalls von Munthe stammende Osloer „Hasselbakken“- Restaurant wiedererstehen.
Wie für den Aufbau der Empfangshalle hat die norwegische Stiftung Byens Fornyelse für die drei erhaltenen Stationsgebäude (Kapitänshaus, Matrosenunterkunft, kleines Bootshaus) im Auftrag des Kongsnaes-Vereins ein allen denkmalpflegerischen Erfordernissen entsprechendes Sanierungskonzept vorgelegt. An der Nutzung sollen auch die Eignervereine der Fregatte „Royal Louise“ und des Wikingerbootes „Kari“ beteiligt werden. Wie berichtet, hat die Stadtverwaltung die Schwanenallee 7, 7 A und 7 B zur Veräußerung, langfristigen Vermietung oder zur Erbbaupacht ausgeschrieben. Ein neuer Eigentümer soll jedoch die Arbeit der an der Erhaltung, dem Ausbau und der Nutzung des Ensembles interessierten Vereine unterstützen.
Wie Volker Schneeweiß mitteilte, sind zur Ausschreibung mehrere Angebote eingegangen. Eine Entscheidung der Stadt stehe noch aus. Erst danach könnten in Abstimmung mit dem neuen Eigentümer die Überlegungen zur Finanzierung des Vorhabens fortgesetzt werden. Stadtkonservator Kalesse hatte dazu die Gründung einer so genannten treuhänderischen Stiftung unter dem Dach der Deutschen Stiftung Denkmalschutz angeregt, wie sie sich schon mehrfach bewährt hat. Schneeweiß hofft auf Sponsoren und die Spendenbereitschaft der Potsdamer.E. Hoh.
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