FFC TURBINE POTSDAM: Nordkoreanische Weltmeisterinnen in Potsdam Shooting-Star hat schon Stammplatz Tabea Kemme will morgen gegen Bad Neuenahr treffen – wie bei ihrem Bundesliga-Debüt für Turbine
Bundesligist Turbine Potsdam wird einmal mehr Vorreiter im deutschen Frauenfußball. Nachdem Turbine im Januar 2005 mit Cristiane die erste Brasilianerin zu einem deutschen Verein geholt hatte, testet der Klub jetzt mit Mittelfeldspielerin Myong Hwa Jon und Abwehrspielerin Kim Un Ju erstmals zwei nordkoreanische Kickerinnen.
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Bundesligist Turbine Potsdam wird einmal mehr Vorreiter im deutschen Frauenfußball. Nachdem Turbine im Januar 2005 mit Cristiane die erste Brasilianerin zu einem deutschen Verein geholt hatte, testet der Klub jetzt mit Mittelfeldspielerin Myong Hwa Jon und Abwehrspielerin Kim Un Ju erstmals zwei nordkoreanische Kickerinnen. Die beiden noch 15-jährigen Talen- te, die 2008 mit Nordkorea U17-Weltmeisterinnen wurden, kamen gestern Abend in Potsdam an. M. M.
An ihr erstes Bundesliga-Tor für Turbine Potsdam kann sich Tabea Kemme noch ganz genau erinnern. „Das war mein 2:2 im Spiel in Bad Neuenahr, meinem ersten Bundesliga-Einsatz überhaupt“, erzählt die junge Stürmerin des Frauenfußball-Erstligisten, der morgen den SC 07 Bad Neuenahr zum Rückspiel empfängt. Seit damals bestritt Kemme 13 weitere Meisterschaftsspiele für den derzeitigen Tabellenzweiten, und ihr Treffer-Konto hat sich auf fünf Tore erhöht. „Ich kann mich nicht beklagen, obwohl es bisher in jedem Spiel etwas gab, was ich noch verbessern könnte“, meint die junge Kickerin zum bisherigen Verlauf ihrer ersten Erstliga-Saison.
Als Tabea Kemme, die in Gevesdorf nahe Cuxhavens auf einem Bauernhof zu Hause ist, vor knapp drei Jahren von der SG Freiburg/Oederquart zu Turbine kam, war dies ein Wechsel auch aus dem Bauch heraus. „Ich wollte damals zu einem großen Verein, bin zuerst nach Potsdam gekommen, habe mir hier alles angeguckt – und mich gleich für Turbine entschieden, ohne noch zu anderen Vereinen zu fahren“, erzählt sie. „Hier stimmen einfach alle Bedingungen, auch mit der Sportschule.“ An der besucht die quirlige Angreiferin von der Nordseeküste derzeit die 11. Klasse. Sie lebte sich schnell ein, wurde mit Turbines U17 Deutsche Meisterin der B-Juniorinnen und holte mit der deutschen Auswahl 2008 in der Schweiz den erstmals vergebenen U17-Europameistertitel sowie in Neuseeland U17- Weltmeisterschafts-Bronze. Da war sie schon in Potsdams Erstliga-Kader geholt worden. „Tabea ist eine unserer jungen Spielerinnen, die sich schnell einen Stammplatz erkämpft hat und sehr wichtig für uns geworden ist“, lobt Turbine-Cheftrainer Bernd Schröder sein Talent.
Auch morgen im Rückspiel gegen Bad Neuenahr setzt Schröder auf Shooting-Star Kemme. Der Gast steht zwar „nur“ auf Tabellenplatz neun, „aber davon sollte sich niemand täuschen lassen“, so der Coach. Die Rheinländerinnen, bei denen im April vorübergehend Georg Engel das Traineramt des beurlaubten Deniz Bakir übernahm – zur neuen Saison kommt Thomas Obliers aus Wattenscheid –, haben mit der Rückkehr der wiedergenesenen Nationalspielerin Celia Okoyino da Mbabi neuen Schwung gewonnen. Schröder hofft währenddessen, dass der SC 07 morgen „nach vorn spielt, damit wir Räume bekommen.“
Die will dann auch Tabea Kemme nutzen, um möglichst erneut zu treffen. „Wir wollen am Sonntag gewinnen, um unsere Chance auf die Champions League zu wahren“, meint die Stürmerin.
Anpfiff ist morgen um 14 Uhr.
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