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Landeshauptstadt: Nordraum Potsdams erhält Zugang zur Döberitzer Heide

150000 Besucher jährlich – Millionen-Aufwand für Wanderwege

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150000 Besucher jährlich – Millionen-Aufwand für Wanderwege Von Winfried Gutzeit Satzkorn - Die Döberitzer Heide kann künftig von Potsdamer Gebiet aus an vier Stellen betreten werden. Das stellte der Diplom-Forstingenieur Peter Nitschke von der Sielmann-Stiftung vergangene Woche beim Treffen des Arbeitskreises Ländlicher Raum in Satzkorn in Aussicht. Zur besseren Anbindung der geplanten Wege innerhalb der Heide an die Umgebung sollte seiner Meinung nach die Planung für das Konzept „Integrierte Ländliche Entwicklung“ ILE (PNN berichteten) für den Potsdamer Nordraum diese Übergänge berücksichtigen. Das ILE-Konzept soll noch im Mai beim Landesamt für ländliche Entwicklung in Brieselang eingereicht werden, im Juni wird dann dort über Fördermöglichkeiten aus EU-Mitteln befunden. Zuvor hatte Frank Schuschke vom Büro Landplan in Erkner das Konzept umrissen und einen Maßnahmekatalog aufgeführt. Dieser sei nach einer Diskussion mit allen betroffenen Ortsteilen zusammengestellt worden. Demnach soll im ländlichen Potsdamer Norden ein regionaler Wander-Radweg von Marquardt aus nach Uetz-Paaren, weiter nach Satzkorn und von dort zurück nach Marquardt als Rundkurs angelegt werden. Ein zweiter Weg soll direkt um der Fahrländer See führen, wobei von der Neu Fahrländer Mole aus eine Brücke neben dem Sacrow-Paretzer Kanal gebaut werden müsste. Ebenso sollten die Reiterhöfe durch Wege vernetzt werden und der Satzkorner Lehrpfad des Obstguts Marquardt bis zum Bahnhof Marquardt weitergeführt werden. Dem Lehrkabinett „Grünes Klassenzimmer“ auf dem Hof von Ernst Ruden in Krampnitz räumt Schuschke ein großes Entwicklungspotenzial ein. Weiterhin führte er für Kartzow, Fahrland, Grube, Marquardt, Satzkorn und Uetz-Paaren eine Reihe von Einzelmaßnahmen an, darunter sei das Projekt Kulturscheune Marquardt am weitesten gediehen und habe bereits in diesem Jahr große Chancen auf Umsetzung. Dem Gutspark Nedlitz in Neu Fahrland dagegen räumt er nur geringe Chancen auf Förderung aus dem ILE-Programm ein. Auf einer Liste der Bedürftigkeit für Investitionen in den Orten stehen Paaren, Kartzow und Fahrland ganz oben, gefolgt von Grube. Die Einschätzung habe er nach einem neutralen Punkteprogramm vorgenommen, so Schuschke. Die Zusammenarbeit mit der Sielmann-Stiftung sähe er als optimal an, denn „als Erholungsziele haben wir auf der westlichen Seite der Dörfer die Gartenlandschaft, auf den anderen Seite den Wald in der Döberitzer Heide“. Bei den Wegeführungen durch die Heide steht die Reaktivierung eines uralten Weges von Krampnitz (gegenüber der Einfahrt nach Sacrow) nach Rohrbeck (Dallgow-Döberitz) ganz oben, vorbei an der Stelle, wo sich einst das Dorf Döberitz befand. Die anderen drei Eingänge führen über die Schafdammbrücke bei Fahrland (verlängerte Kienhorststraße), die Speckdammbrücke (hinter der Siedlung Am Königsweg) und von Kartzow aus über den Mittelweg zum Großen Graben, hier muss die Brücke erneuert werden. Das Wegenetz für die Besucher soll in einem Gürtel rund um die Kernzone angelegt werden, in deren Einzäunung dann Wisente und Prszywalskipferde leben sollen. „Wir wollen keinen Käseglocken-Naturschutz, sondern die Menschen einbeziehen“, sagte Nitschke. Wegen der Berlin-Nähe rechne man mit jährlich 150000 Besuchern, für die man eine Infrastruktur auch mit Parkplätzen benötige. Doch bis dahin sei noch viel zu tun, allein die Beräumung der Wanderwege koste einen Betrag im zweistelligen Millionen-Bereich.

Winfried Gutzeit

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