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Landeshauptstadt: Normal leben mit Epilepsie

Informationsveranstaltung am 9. 12. im Nikolaisaal

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Andrea Schipper bekam nach einer Enzephalitis (Hirnentzündung) epileptische Anfälle. Das war 2003. Erkannt wurde die Krankheit relativ schnell, doch die medikamentöse Einstellung brauchte ihre Zeit. Die 39-jährige Berlinerin kann nun wieder ein ganz normales Leben führen mit Beruf und Autofahren. Dass möglichst viele Epileptiker ebenso gut versorgt werden und lernen, mit ihrer Krankheit richtig umzugehen, dazu soll eine Informationsveranstaltung am 9. Dezember von 10 bis 13 Uhr im Nikolaisaal beitragen. Epileptiker können in 80 Prozent aller Fälle nämlich wieder in den normalen Alltag integriert werden. Wichtig ist, dass die Krankheit früh erkannt und optimal behandelt wird. Epilepsie kann man in jedem Alter bekommen, als Kind ebenso wie als Erwachsener. Aber nicht immer sind die Anfälle typisch.

Darauf wies Prof. Dr. Walter Christe vom Klinikum Ernst von Bergmann gestern in einem Gespräch zur Vorbereitung der Gemeinschaftsinitiative Epilepsie unter Motto „Menschen mit einer Epilepsie... besser verstehen“ hin. Die Barmer-Krankenkasse beteiligt sich aktiv daran und ganz aktuell auch an der Informationsveranstaltung im Nikolaisaal. Eingeladen sind alle Betroffenen, deren Angehörige, aber auch Interessierte aus dem Umfeld von Epileptikern. Denn es sind nicht nur die unterschiedlichen Erscheinungsformen der Krankheit, über die man Bescheid wissen sollte – wie der Chefarzt der Epilepsieklinik in Bernau, Dr. Hans-Beatus Straub, betonte – es gibt auch sehr viele Vorurteile gegenüber Epileptikern. Leider komme es zum Beispiel immer wieder zu Zurückweisungen von Arbeitssuchenden, wenn die Krankheit benannt werde, betonte Norbert van Kampen, Vorstand des Landesverbandes Epilepsie.

Andrea Schipper hat es in ihrer Anwaltskanzlei da viel besser getroffen. Sie stieß auf Verständnis. Um auch anderen den Weg zu ebenen, will sie sich in einer Selbsthilfegruppe einbringen. Die gibt es in der Stadt Potsdam noch nicht. Die Veranstaltung im Nikolaisaal könnte deren Gründung anregen. Man kann dort aber auch eine Reihe von Adressen bekommen, an die sich Epileptiker und ihre Angehörigen wenden können.

Epilepsie ist eines der häufigsten neurologischen Krankheitsbilder. Rund ein Prozent der Bevölkerung erkrankt daran. Im Land Brandenburg kann man von etwa 25 600 Epileptikern ausgehen. dif

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