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Landeshauptstadt: Norwegisches Konsulat in der Ventahalle?

Investor stellt Bauvoranfrage und konkretisiert Pläne für eine „norwegische Insel in Potsdam“

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Berliner Vorstadt - In das Projekt um die Wiederbelebung der ehemaligen Matrosenstation Kongsnæs kommt Bewegung: Der Inhaber des Areals an der Schwanenallee in der Berliner Vorstadt hat bei der Verwaltung Potsdams eine Bauvoranfrage für den Wiederaufbau der sogenannten Ventahalle gestellt. Darüber berichtete Stadtplanungschef Andreas Goetzmann am Dienstagabend im Bauausschuss. Wie Investor Michael Linckersdorff den PNN gestern sagte, werde die Ventahalle nicht nur Platz für eine Ausstellung zur Geschichte des Segelsports und ein Museumscafé bieten. Angedacht sei auch die Einrichtung eines norwegischen Generalkonsulats für die ostdeutschen Länder, so Linckersdorff.

Die Ventahalle war 1892 nach Entwürfen des norwegischen Architekten Holm Hansen Munthe als Teil von Kongsnæs errichtet und zum Kriegsende 1945 durch Beschuss zerstört worden. Der Wiederaufbau dieser direkt am Wasser gelegenen Empfangshalle des Kaisers ist Bestandteil des Kaufvertrages zwischen der Stadt und dem Investor. Der Berliner Schmuck- und Kunsthändler Linckersdorff hatte im Frühjahr dieses Jahres von der Stadt den Zuschlag für Kauf und Entwicklung der Matrosenstation erhalten. Der Baubeginn erfolge nach Erteilung der Baugenehmigung, erklärte Linckersdorff: „Das entscheidet ganz allein das Bauamt.“ Die Hoffnung sei, im Herbst 2010 mit dem Bau beginnen zu können, konkretisierte die Architektin Günes Cakici vom Berliner Architektur- und Ingenieurbüro Zeplin & Hagist. Goetzmann erklärte im Bauausschuss, für eine genehmigungsfähige Lösung werde es noch Gespräche geben müssen.

Linckersdorff nannte die Matrosenstation am Jungfernsee die „Wiege des deutschen Segelsports“, da die Kinder des Kaisers dort das Segeln lernten. Für einen kleinen Ausstellungsraum, der sich der Geschichte des Segelsports widmet, gebe es bereits Kontakte zum Marinemuseum Bremen. Ferner werde es ein Museumscafé geben. Um eine behindertengerechte Toilette, eine Küche und Umkleideräume für Personal unterbringen zu können, ist der Bau eines kleinen Nebengebäudes vorgesehen. Ferner werde es einen Anlegesteg für den Nachbau der königlichen Yacht „Royal Louise“ von 1832 geben – „eine Traumkulisse“ werde das sein, frohlockt Linckersdorff: Die Dreimast-Yacht in Form einer Fregatte vor der norwegischen Ventahalle. Das Holz für die Rekonstruktion der Halle werde in Norwegen „um Mitternacht geschlagen“ und dort bearbeitet, die Teile dann nach Potsdam transportiert und an der Schwanenallee zusammengebaut. Über die Höhe der Baukosten wollte sich der Investor nicht äußern. Er werde das Projekt finanzieren und investiere auch viel Herzblut; es werde keinesfalls ein Geschäft. Die künftige Matrosenstation mit Ventahalle solle eine „norwegische Insel in Potsdam“ sein, ähnlich der russischen in der Kolonie Alexandrowka. Guido Berg

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