Sport: Nötige Arbeit in den Köpfen

Unter der Woche war Bernd Schröder nicht nur als Trainer gefragt: Der Coach des Frauenfußball-Bundesligisten 1. FFC Turbine Potsdam musste auch sein gesamtes psychologisches Geschick anwenden, um wieder Ordnung in die Köpfe seiner Spielerinnen zu bringen. Zu tief saß die 0:3-Heimniederlage, die sie zu Saisonbeginn am vergangenen Sonntag gegen den FC Bayern München einstecken mussten. Das, so Schröder, sei nun nahezu abgearbeitet. Eine Videoanalyse soll heute nochmal die individuellen Fehler jeder einzelnen Spielerin deutlich machen. Wiedergutmachung ist folglich angesagt, wenn es am Sonntag beim SC Freiburg auf den Platz geht. Turbine fliegt extra schon morgen nach Basel, um von dort aus mit dem Bus ins benachbarte Freiburg zu gelangen. „Wir wollen uns dort in aller Ruhe auf das Spiel vorbereiten“, sagt Schröder. „Denn das nehmen wir sehr ernst.“

Das sollte Potsdam auch, denn die Gastgeberinnen werden ohne Frage mit einer gehörigen Portion Selbstbewusstsein auflaufen. Mit 3:0 endete auch der Saisonstart der Freiburgerinnen – allerdings schlugen sie den TSV Crailsheim auf dessen Platz. „In Freiburg müssen wir jede Chance nutzen. Wir hoffen ja insgeheim darauf, dass sich die Freiburgerinnen nach ihrem Auftaktsieg noch in einer Euphorie befinden“, sagt Schröder, der allerdings auch zugibt, noch immer an der Niederlage zu „knabbern“. „Das nervt. Ein Heimspiel verliert man nicht mit links.“

In Freiburg schmiss Trainer Alexander Fischinger zwei Tage vor Saisonstart wegen interner Querelen nach einem halben Jahr das Handtuch – der frühere Trainer Michael Bellert übernahm den Job vorläufig. Mit Melanie Behringer verließ zudem im Sommer eine wichtige Stütze den Verein in Richtung München. Zwei Punkte, die Unruhe in den Verein gebracht haben dürften. Und die Schröder nutzen will, um einen Sieg einzufahren. So wie im vergangenen Jahr, als einem 1:1 ein 6:1-Sieg mit zwei Toren von Jessica Wich folgte. „Nur deshalb fahren wir hin.“H. M.

Anpfiff ist am Sonntag um 11 Uhr.